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Vererbtes Trauma: Warum der Vorsatz, es anders zu machen als die eigenen Eltern, nicht reicht.

Vererbtes Trauma

Ich wollte vieles anders machen bei meinen eigenen Kindern. Meine Kinder, das war mir ganz klar, sollten ohne Gewalt aufwachsen. Ich wäre eine entspannte, gelassene Mutter, davon war ich überzeugt.

Mein Vater hatte mit seinen unkontrollierten Wutausbrüchen und seinen Aggressionen uns Kindern das Leben schwer gemacht.  Wir lebten wie am Rande des Vulkans.

Nein, das wollte ich nicht für meine Kinder. Sie sollten friedlich aufwachsen.

Ich krieg das schon hin.

Na, mit der Vorstellung, dass ich das locker hinkriege, bin ich erst mal an die Wand gefahren.

Nicht gleich.

Mit einem Kind schlauchte mich am Anfang zwar der Schlafmangel, aber die Herausforderung kam mit dem zweiten Kind.

Da kamen immer mehr Situationen, in denen ich mich hilflos fühlte, weil ich nicht wusste, wie ich die Konflikte zwischen den Kindern lösen kann.

Und ich spürte Wut in mir. Boah, ich war manchmal so wütend auf die Kinder, wenn sie sich stritten.

Die wirkliche Aufgabe des Elternseins liegt im Weg zu mir selbst

Und dann kam die wirklich große Aufgabe des Mamaseins: Hinschauen, was da in mir los ist, wenn ich diese Wut habe.
Zu begreifen, wo das herkommt.
Und zu versuchen, einen Weg daraus zu finden.
Es ist mir gelungen und es war eine spannende und herausfordernde Reise zu meinen Wurzeln.

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Heute weiß ich, dass es vielen anderen Müttern und Vätern ähnlich geht.
Seit einigen Jahrzehnten gibt es immer mehr Eltern, die friedvoller mit ihren Kindern leben wollen. Die ihren Kindern auf Augenhöhe und liebevoll begegnen wollen.
Und die dann in Situationen mit ihren Kindern geraten, in denen ihnen die Kontrolle über ihre Handlungen entgleitet.
Vielleicht gehörst du auch dazu und kennst die Wut, die so schwer zu kontrollieren scheint.
Spürst danach Gefühle von Reue und Scham, weil du ja eine liebevolle und gelassene Mama sein wolltest und denkst, du hast versagt.

Heute weiß ich, dass diese Gefühle, die wir dann fühlen, ein Erbe von Generationen ist, das auch tief in uns steckt.

Denn wir erben von unseren Eltern nicht nur Geld, Haus oder Geschirr, sondern auch Glaubenssätze, Traumata, Emotionen und Verhaltensweisen.

Kleine Kinder sind wie ein Schwamm

Kinder saugen besonders in den ersten Lebensjahren alles auf wie ein Schwamm, ebenso positive Erfahrungen wie negative Glaubenssätze und ein angespanntes Familienklima. Es ist die Information darüber, wie Familie in dieser Gesellschaft funktioniert, was sie in der Zeit in ihrem Unterbewusstsein abspeichern.

Jahrhunderte von Gewalt und Unterdrückung lassen sich nicht so ohne weiteres abstreifen. Das Verhalten, das zu all dem führte, ist so tief in unserer Gesellschaft verwurzelt, dass es in entsprechenden Situationen immer noch seinen Ausdruck findet.

Neue Forschungen legen nahe, dass sogar die Gene durch den Lebensstil und die Erfahrungen beeinflusst werden. Und diese veränderten Gene werden weitergegeben.

Wir können dieses Erbe nicht einfach durch einen Vorsatz auflösen, denn dazu steckt es viel zu tief in uns.

Gleichzeitig können wir einiges tun, damit wir dieses Erbe loswerden und zu unserem und den Gunsten unserer Kinder und uns selbst auflösen können.

Denn genauso, wie wir vieles mitbekommen haben als unbewusstes Erbe, können wir über unser Bewusstsein immer selbst bestimmen, was in unserem Leben noch eine Rolle spielen soll und was nicht.

Manche Menschen machen dafür eine Therapie und das kann ein wichtiger Schritt zur Heilung sein.
Andere Menschen sprechen mit Freunden oder ihrem Partner über ihr ungeliebtes Erbe und lösen so immer mehr auf. Oder auch eine professionelle Beratung hilft ihnen dabei.

Es gibt nicht nur einen Weg, sich davon zu befreien.

Die Befreiung von alten Erfahrungen

Und es stimmt mich unglaublich positiv, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich dessen bewusst sind und den Weg der Heilung uralter Verletzung und Traumata gehen.
Und indem sie sich selbst heilen, heilen sie ihre Kinder und die zukünftigen Generationen.

Wenn du dazugehörst, helfen dir einige Fragen dabei, den Weg in mehr innere Freiheit zu gehen.

Fragen, die dir helfen, deinen Weg zu finden:

  • Welche Situationen sind es, die mich immer wieder an meine Grenzen bringen?
  • Welche Gefühle sind dann in mir aktiv?
  • Welche Gedanken gehen mir in solchen Situationen durch den Kopf?
  • Welche Glaubenssätze habe ich von meinen Eltern mitbekommen?
  • Wie aktiv sind diese Glaubenssätze in mir?
  • Wie haben sich meine Eltern in Konflikten verhalten?
  • Was davon erkenne ich bei  mir selbst?
  • Welche alten Erfahrungen gibt es in meiner Familiengeschichte, die meine Familie nachhaltig geprägt hat wie Flucht, Kriegstraumata, Selbstmorde, psychische Erkrankungen und massive Gewalterfahrungen?
  • Wie offen wird darüber geredet?
  • Welche der Gedanken und Verhaltensweisen, die ich habe, sind wirklich meine und welche habe ich von meinen Vorfahren übernommen?
  • Und von welchen Gedanken und Verhaltensweisen will ich mich trennen?
  • Was will ich stattdessen tun?
  • Wie kann ich es anders machen?
  • Wer kann mir dabei helfen, alte Erfahrungen aufzulösen?
  • Wie kann ich in dem, was ich tue, liebevoll mit mir selbst umgehen?

Sich diese Fragen zu stellen hilft dir, unbewusste tief sitzende Gedanken und Verhaltensweisen ins Bewusstsein zu holen.

Je mehr wir uns dessen bewusst sind, was wir denken und was genau in uns zu einem bestimmten Verhalten führt, desto mehr können wir auf unser Verhalten selbst Einfluss nehmen.

Das ist zu Beginn eine Spurensuche, die gleichzeitig sehr aufregend ist, denn du heilst dadurch nicht nur alte Wunden, sondern lernst auch dich selbst besser kennen.Und je besser wir uns selbst kennen und erkennen, desto tiefer und liebevoller ist die Verbindung zu uns selbst, unseren Kindern und allen anderen Menschen.

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/