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Wie dich die schmerzhaften Erfahrungen deiner eigenen Kindheit im Alltag an deine Grenzen bringen und wie du als Mama oder Papa heilen kannst.

Als Anna am Morgen ihren vierjährigen Sohn Tim aufweckte, stieß sie auf einen heftigen Widerstand – den sogenannten Trotzanfall.
 
Mit kreischendem Ton und Tränen in den Augen brüllte Tim: “Ich will noch nicht aufstehen!”
 
“Ich will nicht in die Kitaaaa!”
 
Was war Annas Reaktion?
 
Verständnis?
 
Mitgefühl?
 
Geduld?
 
All die Eigenschaften die du als Mutter oder Vater in solchen Momenten sicher gerne hättest.
 
Aber oft nicht hast.
 
So auch Anna.
 
Sie wurde sofort zornig, als sie Tims Widerstand spürte.
 
Sie schnappte Tims Schultern, schüttelte ihn und schrie zurück.
 
In diesem Moment fühlte sie sich ohnmächtig, wütend und überfordert.
 
Wie viele Eltern hat auch Anna erlebt, dass sie in einigen Situationen unangemessen auf ihre Kinder reagiert.
 

Der lange Arm der eigenen Kindheit

Eine Forschung des American Psychological Association (APA) hat gezeigt, dass Eltern oft ihre eigenen unverarbeiteten Themen in ihre Erziehung übertragen.
 
Das ist erst mal ganz normal.
 
Niemand ist ein perfekter Elternteil.
 
Aber um liebevolle, geduldige und empathische Eltern zu sein, müssen wir uns diese Themen anschauen und heilen.
 
Und genau das hat Anna getan.
 
Nach dem Vorfall mit Tim setzte sich Anna hin und fragte sich: “Warum wurde ich so wütend?”
 
Sie reflektierte und erkannte, dass ihre Reaktion weniger mit Tims Verhalten zu tun hatte, sondern mehr mit ihren eigenen unverarbeiteten Wut-Themen.
 
Laut einer Studie des Journal of Family Psychology sind solche unverarbeiteten Gefühle oft auf unsere Kindheit zurückzuführen.
 
Wenn wir als Kinder unsere Wut nicht ausdrücken durften, kann diese Wut in uns verbleiben und in Stresssituationen zum Vorschein kommen.
 
Anna begann ihre Wut zu erkennen und ihr einen Raum zu geben.
 
Sie begann zu schreiben, was sie fühlte, wenn ihr Sohn wütend wurde. Sie versuchte, ihre Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern sie zu fühlen und zu verstehen.
 
Dieser erste Schritt war für Anna der Beginn ihrer Heilungsreise.
 

Annas Weg zur inneren Heilen ihrer Kindheit

Ein weiteres Thema, das Anna in ihrer Erziehung entdeckte, war Verlustangst.
 
Es fiel ihr schwer, wenn Tim seine Unabhängigkeit zeigte.
 
Jedes Mal, wenn Tim sagte: “Ich kann das alleine”, fühlte Anna sich abgelehnt und verlassen. Auch hier entdeckte Anna ein unverarbeitetes Thema.
 
Ihre eigenen Eltern hatten ihr wenig Raum für Unabhängigkeit gelassen. Sie hatte gelernt, dass Unabhängigkeit bedeutet, geliebt zu sein.
 
So lernte Anna, die Versuche ihres Sohnes, unabhängig zu sein, als positive Entwicklung zu sehen und nicht als persönliche Ablehnung.
 
Sie begann, ihre Gefühle der Ablehnung zu erkennen und mit positiven Selbstbestätigungen zu beruhigen.
 
“Ich bin genug”, wiederholte sie immer wieder.
 
Und sie suchte professionelle Hilfe auf, um ihre Verlustängste zu heilen.
 
Doch das war noch nicht alles.
 

 

Anna: “Ich musste perfekt sein.”

 
Anna bemerkte, dass sie auch Schwierigkeiten hatte, die entwicklungsbedintge Unvollkommenheiten ihres Sohnes zu akzeptieren.
 
Immer wieder kritisierte sie Tim, wenn er Fehler machte oder nicht ihren Erwartungen entsprach.
 
Aber woher kam dieser Drang zur Perfektion?
 
Nach einigen Gesprächen mit einem Therapeuten wurde Anna klar, dass sie ihre eigene Unvollkommenheit nicht akzeptieren konnte. Ihre Eltern hatten von ihr immer Perfektion verlangt und sie hatte dieses Verhalten unbewusst auf ihr Kind übertragen.
 
Auch hier begann Anna, an ihrem Selbstbild zu arbeiten. Sie übte Geduld und Akzeptanz und gab ihrem Sohn Raum, um aus seinen Fehlern zu lernen.
 
Eine Studie der University of Arizona bestätigte, dass Eltern, die selbst Perfektionisten sind, oft überkritisch mit ihren Kindern sind und dadurch deren Selbstwertgefühl und Leistung beeinflussen können.
 
Ein weiteres Thema, das Anna entdeckte, war das Bedürfnis nach Kontrolle. Sie bemerkte, dass sie versuchte, das Verhalten ihres Kindes ständig zu kontrollieren.
 
Wieder einmal half ihr ein Therapeut zu erkennen, dass dieses Bedürfnis nach Kontrolle mit ihren eigenen Ängsten und Kontrollthemen zusammenhing. Sie lernte, ihrem Sohn Vertrauen zu schenken und ihm die Möglichkeit zu geben, eigene Entscheidungen zu treffen und aus den Konsequenzen zu lernen.
 
All diese Themen – Wut, Ablehnung, Perfektionismus, Kontrolle – waren nur einige der unverarbeiteten Themen, die Anna auf ihrer Reise zur Heilung entdeckte. Aber mit jedem Schritt, den sie machte, fühlte sie sich freier, liebevoller und verständnisvoller als Elternteil.
 

Was sind deine offenen Kindheitswunden?

 
In meiner Arbeit mit Eltern kommen wir immer wieder an bestimmte Themen aus der Vergangenheit, die im Alltag zu Konflikten führen.
 
Ich selbst als Mama von vier Kindern kenne einige dieser Themen aus meinem Leben.
 
Und daher weiß ich um die Bedeutung der Heilung dieser alten Wunden, die in der Kindheit entstanden sind und uns solange verfolgen, bis wir sie uns anschauen und heilen.
 
Erst dann ist ein viel freieres und glücklicheres Elternsein möglich.
 
 
 

Hier findest du die 7 häufigsten Triggerthemen von Eltern mit Tipps, was du machen kannst, wenn du dich erkennst.

 
1. Kindheitswunde: Überreaktion auf Wutanfälle des Kindes
 
Nimm dir Zeit, um zu reflektieren, woher deine Wut kommt.
 
Ist es die Lautstärke des Geschreis, die dich an deine eigene Kindheit erinnert, als du selbst nicht schreien durftest?
 
Ist es das Gefühl der Hilflosigkeit, das dich dazu bringt, deine Kontrolle zu verlieren?
 
Versuche, dich in einem ruhigen Moment hinzusetzen und zu schreiben oder zu sprechen, was in dir vorgeht, wenn dein Kind wütend ist. Du analysierst nicht das Verhalten deines Kindes, sondern deine eigenen Gefühle.
 
Wir sind alle Menschen, und wir alle haben unverarbeitete Themen, die wir in unsere Elternschaft einbringen. Dabei es ist wichtig zu verstehen, dass wir diese Themen heilen können.
 
Wir können liebevolle, geduldige und verständnisvolle Eltern sein.
 
Wir müssen nur bereit sein, uns selbst zu reflektieren und zu wachsen.
 
Bitte zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du das Gefühl hast, dass dies für dich hilfreich sein könnte. Es gibt viele weitere Ressourcen für den Umgang mit Wut, darunter auch Bücher, Coachings und Kurse, die dich auf deinem Weg zur Heilung unterstützen können.
 
2: Kindheitswunde: Verlustangst und Gefühl der Ablehnung
 
Es ist eine der bitteren Ironien des Elternseins: Du investierst so viel Liebe, Zeit und Sorge in das Wachstum und die Entwicklung deines Kindes, nur um herauszufinden, dass es einen Punkt gibt, an dem dein Kind sich von dir lösen möchte.
 
Das erste Mal, wenn dein Kind seine Unabhängigkeit ausdrückt oder Grenzen setzt, kann es sich wie eine scharfe Ablehnung anfühlen. Ein Stich im Herzen, der so tief ist, dass er atemberaubend sein kann.
 
Doch dieses Gefühl der Ablehnung ist oft mehr ein Spiegelbild unserer eigenen Ängste und Unsicherheiten, als eine echte Ablehnung unserer Person.
 
Es kann auf unverarbeitete Ablehnungserfahrungen in unserer eigenen Vergangenheit zurückzuführen sein.
 
Vielleicht wurden wir in unserer Kindheit oder Jugend abgelehnt oder hatten Beziehungen, in denen wir uns zurückgewiesen fühlten. Diese Gefühle können in Momenten, in denen unser Kind seine Unabhängigkeit fordert, wieder an die Oberfläche kommen.
 
Es ist wichtig zu erkennen, dass dein Kind beim Ausdruck seiner Unabhängigkeit und beim Setzen von Grenzen nicht versucht, dich abzulehnen oder zu verletzen.
 
Es ist ein natürlicher und notwendiger Teil seiner Entwicklung.
 
Dein Kind ist dabei, herauszufinden, wer es ist und wer es sein möchte. Es ist ein Prozess, der Mut erfordert, und es ist eine Zeit, in der dein Kind dich mehr denn je braucht – nicht als jemanden, der es kontrolliert, sondern als Unterstützung und Führung.
 
Versuche, dich in die Lage deines Kindes zu versetzen. Erinnere dich daran, wie es war, als du jung warst und deinen Platz in der Welt finden wolltest.
 
Vielleicht warst du dir unsicher, ängstlich, aufgeregt – alle diese Gefühle sind normal und ein Teil des Wachstumsprozesses.
 
Ablehnung ist selten wirklich persönlich. Es kann schwer sein, das zu akzeptieren, besonders wenn die vermeintliche Ablehnung von jemandem kommt, den du liebst.
 
Aber oft ist es mehr ein Ausdruck von Autonomie und Selbstfindung als eine Aussage über dich.
 
 
 
3: Kindheitswunde: Schwierigkeiten mit den Unvollkommenheiten des Kindes
 
Im Laufe deines Lebens als Elternteil wirst du feststellen, dass niemand perfekt ist – und das ist völlig in Ordnung.
 
Perfektion ist nicht das Ziel der Elternschaft.
 
Das Ziel ist vielmehr, in liebevoller und respektvoller Weise für dein Kind da zu sein und es auf seiner Reise zu begleiten.
 
Das bedeutet aber auch, dass es Zeiten gibt, in denen du dich vielleicht dabei ertappst, ungeduldig oder überkritisch gegenüber deinem Kind zu sein.
 
Du könntest hohe Erwartungen an dein Kind stellen oder dich über seine Fehler und Mängel frustriert fühlen. Dies kann oft auf eigene unverarbeitete Perfektionismus-Themen zurückgeführt werden.
 
Die Forschung von Dr. Kristen Neff und ihren Kollegen hat erheblich zum Verständnis des Konzepts der Selbstmitgefühl beigetragen und wie es bei der Bewältigung von Perfektionismus helfen kann.
 
Selbstmitgefühl beinhaltet, sich selbst gegenüber genauso freundlich und verständnisvoll zu verhalten, wie man es bei einem geliebten Menschen tun würde.
 
Anstatt dich für deine Fehler oder Unzulänglichkeiten selbst zu kritisieren, ermutigt dich Selbstmitgefühl dazu, dich selbst mit Freundlichkeit und Verständnis zu behandeln.
 
Es bedeutet auch, sich daran zu erinnern, dass das menschliche Dasein universell fehlerhaft ist und dass wir alle Schwierigkeiten und Herausforderungen im Leben begegnen.
 
Selbstmitgefühl kann dir helfen, deine Erwartungen an dich selbst und dein Kind zu mildern.
 
Anstatt Perfektion zu erwarten, kannst du lernen, sowohl deine eigenen Fehler als auch die deines Kindes mit mehr Freundlichkeit und Verständnis zu betrachten. Du kannst erkennen, dass Fehler und Schwierigkeiten Teil des Lebens und des Lernens sind, und dass sie Möglichkeiten zur Wachstum und Entwicklung bieten.
 
Indem du Selbstmitgefühl übst, wirst du auch in der Lage sein, mehr Mitgefühl für dein Kind zu empfinden. Anstatt dein Kind für seine Fehler zu kritisieren, kannst du es dazu ermutigen, aus seinen Fehlern zu lernen und sie als Gelegenheit zur Verbesserung zu sehen.
 
Du kannst dein Kind darin unterstützen, Resilienz und Selbstvertrauen zu entwickeln, indem du ihm zeigst, dass Fehler und Rückschläge nicht das Ende der Welt sind, sondern Teil des Wachstumsprozesses.
 
Indem du Selbstmitgefühl übst, wirst du feststellen, dass du geduldiger und verständnisvoller gegenüber deinem Kind wirst. Du wirst in der Lage sein, die Einzigartigkeit und Individualität deines Kindes zu feiern, anstatt es an unmöglichen Standards zu messen.
 
Und am wichtigsten ist, du wirst in der Lage sein, dein Kind zu lehren, dass es in Ordnung ist, unvollkommen zu sein, und dass wahre Perfektion in der Fähigkeit liegt, sich selbst mit Freundlichkeit, Mitgefühl und Verständnis zu behandeln.
 
 
4: KIndheitswunde: Das Streben nach Kontrolle
 
Von dem Moment an, in dem wir Eltern werden, ist unser tiefstes und beständigstes Verlangen, unsere Kinder zu schützen.
 
Dieser natürliche und instinktive Drang zur Kontrolle kann jedoch ins Extreme führen.
 
Wenn du merkst, dass du das Bedürfnis hast, ständig das Verhalten deines Kindes zu kontrollieren oder zu dirigieren, ist es möglicherweise an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und zu reflektieren.
 
Dieser Drang zur Kontrolle könnte auf tiefer liegende Kontrollprobleme oder Ängste aus deiner eigenen Vergangenheit hinweisen.
 
Vielleicht fühltest du dich in deiner Kindheit unsicher oder verängstigt und glaubst nun, dass Kontrolle die einzige Möglichkeit ist, um Sicherheit zu gewährleisten.
 
Doch die Realität ist, dass Kontrolle oft eine Illusion ist, und anstatt Sicherheit zu schaffen, kann ein übermäßiges Kontrollbedürfnis tatsächlich Angst und Unsicherheit verstärken.
 
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wahres Lernen und Wachstum aus der Erfahrung kommen.
 
Wenn wir ständig die Kontrolle übernehmen und jede Entscheidung für unsere Kinder treffen, berauben wir sie der Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und aus ihren Fehlern zu lernen.
 
Anstatt immer die Kontrolle behalten zu wollen, versuche, deinem Kind Raum zu geben, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dieser Entscheidungen zu erleben.
 
Das bedeutet nicht, dass du dein Kind alleine lässt oder es in gefährlichen Situationen auf sich alleine gestellt ist.
 
Es bedeutet, dass du es ermutigst, innerhalb der von dir gesetzten sicheren Grenzen zu experimentieren und zu lernen. Es bedeutet, dass du ihm erlaubst, aufzustehen, nachdem es gefallen ist, anstatt es immer vor dem Fallen zu bewahren.
 
Dieser Prozess der “Loslassens” ist kein leichter Weg. Es kann beängstigend sein und es wird sicherlich Zeiten geben, in denen du den Drang verspürst, wieder die Kontrolle zu übernehmen.
 
Aber dieser Prozess ist wichtig und er lohnt sich. Er ermutigt dein Kind, selbstbewusst, unabhängig und widerstandsfähig zu werden.
 
Und es kann auch dazu führen, dass du dir selbst mehr vertraust, während du siehst, dass dein Kind wächst und sich entwickelt.
 
Denn am Ende des Tages ist eine der größten Gaben, die wir unseren Kindern geben können, nicht ständige Kontrolle und Anleitung, sondern das Vertrauen in ihre eigene Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und aus den Konsequenzen zu lernen
 
 
5: Kindheitswunde: Schwierigkeiten mit den Bedürfnissen des Kindes
 
Manchmal stellst du vielleicht fest, dass du Schwierigkeiten hast, wenn dein Kind seine Bedürfnisse äußert.
 
Vielleicht reagierst du mit Unbehagen, Ärger oder sogar Wut, wenn dein Kind etwas braucht oder verlangt.
 
Dies kann eine besonders verwirrende und herausfordernde Erfahrung sein, besonders weil du als liebevoller Elternteil wahrscheinlich tief im Inneren den Wunsch hast, die Bedürfnisse deines Kindes zu erfüllen und ihm zu helfen.
 
Die Reaktion auf die Bedürfnisse deines Kindes kann tief verwurzelte, oft unbewusste Erinnerungen und Gefühle aus deiner eigenen Kindheit hervorrufen.
 
Vielleicht gab es Zeiten in deiner Vergangenheit, in denen deine eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt wurden. Vielleicht wurdest du ignoriert oder zurückgewiesen, wenn du deine Bedürfnisse geäußert hast.
 
Diese Erfahrungen können dazu führen, dass du unbewusst versuchst, die Unbehaglichkeit und den Schmerz, den du damals gefühlt hast, zu vermeiden, indem du die Bedürfnisse deines Kindes abwehrst oder sie als übermäßig oder unangemessen abtust.
 
Das Ausdrücken von Bedürfnissen ist ein natürlicher, gesunder und notwendiger Teil des menschlichen Daseins.
 
Dein Kind äußert seine Bedürfnisse nicht, um dich zu ärgern oder zu belästigen, sondern um zu kommunizieren, was es braucht, um sich sicher, geliebt und gepflegt zu fühlen.
 
Wenn du dich dabei unwohl fühlst, liegt das wahrscheinlich nicht an deinem Kind oder seinen Bedürfnissen, sondern an den unverarbeiteten Gefühlen und Erfahrungen aus deiner eigenen Vergangenheit.
 
 
6. Kindheitswunde: Gefühlsblindheit – Schwierigkeiten, Gefühle wahrzunehmen und einzuordnen – bei sich und/oder dem Kind.
 
Gefühlsblindheit, auch bekannt als Alexithymie, bezeichnet die Schwierigkeit, Gefühle zu identifizieren und zu beschreiben.
 
Personen, die davon betroffen sind, haben oft Schwierigkeiten zu erkennen, was sie selbst oder andere Menschen fühlen.
 
Es ist, als ob sie die Fähigkeit verloren haben, die Sprache der Emotionen zu verstehen und zu sprechen – sie sind in gewisser Weise zu “Gefühlsanalphabeten” geworden.
 
Dieser Zustand ist höchstwahrscheinlich nicht angeboren, sondern erworben.
 
Häufig liegt die Ursache in traumatischen Kindheitserfahrungen, die dazu geführt haben, dass das Kind lernte, dass es besser oder sicherer ist, Gefühle nicht zu zeigen oder sogar zu ignorieren.
 
Vielleicht wurden die Gefühle des Kindes heruntergespielt, missachtet oder bestraft, so dass es gelernt hat, sie zu unterdrücken.
 
Oder das Kind war extremen Stresssituationen ausgesetzt, in denen das Zeigen von Emotionen als Schwäche gesehen wurde oder einfach keinen Platz hatte.
 
Die gute Nachricht ist, dass die Fähigkeit, Gefühle zu erkennen, zu benennen und zu verarbeiten, wieder erlernt werden kann.
 
Das “Gefühls-ABC” ist kein endgültig verlorener Schatz, sondern ein vergessener, der wiederentdeckt werden kann.
 
Der erste Schritt auf dieser Reise besteht darin, zu erkennen und anzuerkennen, dass es ein Problem gibt.
 
Dies kann eine Herausforderung sein, da Gefühlsblindheit oft unbewusst ist.
 
Manche Menschen sind sich nicht einmal bewusst, dass sie eine eingeschränkte emotionale Wahrnehmung haben, bis sie auf eine Situation stoßen, in der ihre Unfähigkeit, Emotionen zu verarbeiten, zu offensichtlichen Schwierigkeiten führt.
 
Der nächste Schritt ist die Bildung. Es ist hilfreich, mehr über Emotionen und wie sie funktionieren zu lernen.
 
Es gibt viele Ressourcen da draußen, von Büchern bis hin zu Online-Artikeln und -Kursen, die helfen können, das Verständnis für Emotionen zu vertiefen.
 
Es kann auch hilfreich sein, ein “emotionales Wörterbuch” zu erstellen, um die Sprache der Emotionen besser zu verstehen und zu “übersetzen”.
 
Praxis ist der Schlüssel zum Erfolg.
 
Das Erkennen und Benennen von Emotionen ist eine Fähigkeit, die mit der Zeit verbessert wird. Beginne damit, deine eigenen Gefühle im Alltag zu erkennen und zu benennen.
 
Frage dich selbst: “Wie fühle ich mich gerade?” und versuche, so spezifisch wie möglich zu sein. Mit der Zeit wird es einfacher, Emotionen zu erkennen und sie angemessen zu handhaben.
 
Schließlich kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Therapeut oder Coach, der auf emotionale Intelligenz oder Traumatherapie spezialisiert ist, kann wertvolle Einblicke und Werkzeuge zur Verfügung stellen, um diese Reise zu unterstützen.
 
Das Wiedererlernen des “Gefühls-ABCs” ist kein einfacher Prozess, und es kann Zeit und Geduld erfordern.
 
Aber es ist eine Investition, die sich auszahlt. Ein besseres Verständnis und eine bessere Handhabung von Emotionen kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern, die Beziehungen zu stärken und letztendlich zu einem liebevolleren, empathischeren Elternteil zu werden.
 
7. Kindheitswunde: Schwierigkeiten mit dem Wahren und Setzen von Grenzen.
 
Grenzen sind ein essentieller Teil des Lebens.
 
Sie schützen uns, definieren uns und ermöglichen es uns, gesunde Beziehungen zu pflegen.
 
Doch für viele von uns kann es unglaublich schwierig sein, Grenzen zu setzen, insbesondere wenn unsere eigenen Grenzen in der Kindheit ständig missachtet wurden.
 
Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Grenzen zu setzen oder sie durchzusetzen, dann bist du nicht allein.
 
Es ist eine Herausforderung, die viele Menschen teilen, und sie ist oft tief verwurzelt in unseren eigenen Kindheitserfahrungen.
 
Es ist möglich, dass du als Kind gelernt hast, dass deine Bedürfnisse und Gefühle nicht wichtig sind, oder dass es sicherer oder einfacher ist, dich den Bedürfnissen und Wünschen anderer anzupassen.
 
Vielleicht wurdest du dafür gelobt, dass du “lieb” und “anpassungsfähig” bist, während das Äußern deiner Bedürfnisse oder das Setzen von Grenzen als egoistisch oder störend angesehen wurde.
 
Diese frühen Erfahrungen können tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Fähigkeit haben, als Erwachsene Grenzen zu setzen.
 
Wenn du feststellst, dass du Schwierigkeiten hast, Grenzen gegenüber deinem Kind zu setzen, könnten diese alten Muster ins Spiel kommen.
 
Vielleicht fühlst du dich schuldig oder ängstlich, wenn du “Nein” sagst, oder du fühlst dich überwältigt von dem Wunsch, dein Kind glücklich zu machen, selbst auf Kosten deiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche.
 
Doch die Wahrheit ist, dass Grenzen ein Ausdruck von Liebe und Respekt sind – sowohl für dich selbst als auch für dein Kind.
 
Das Erlernen der Kunst, liebevoll Grenzen zu setzen, ist ein Prozess. Es erfordert Selbstbewusstsein, Mut und die Bereitschaft, sich selbst gegenüber freundlich zu sein, wenn du Fehler machst. Es beginnt damit, deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und zu akzeptieren.
 
Dann musst du lernen, diese Bedürfnisse auf eine klare und respektvolle Weise zu kommunizieren.
 
Es bedeutet auch, dass du lernen musst, mit den Reaktionen anderer auf deine Grenzen umzugehen, einschließlich möglicher Widerstände oder Konflikte.
 
 
Das Setzen von Grenzen ist kein Zeichen von Schwäche oder Selbstsucht.
Es ist ein Akt der Selbstfürsorge und ein Ausdruck von Respekt für dich selbst und für die anderen Menschen in deinem Leben.
 
Indem du lernst, liebevoll Grenzen zu setzen, zeigst du deinem Kind, wie es sich selbst respektieren und für seine eigenen Bedürfnisse einstehen kann.
 
Und du schaffst einen Raum für eine gesündere und respektvollere Beziehung – sowohl zu dir selbst als auch zu deinem Kind.
 
 

Deine Heilungsreise, um nicht nur ein besserer Elternteil, sondern auch ein glücklicherer Mensch zu werden

 
Die Arbeit an diesen Themen ist nicht einfach. Es ist eine Reise, die Mut, Selbstmitgefühl und Unterstützung erfordert.
 
Doch es ist eine Reise, die es wert ist, unternommen zu werden.
 
Denn am Ende dieser Reise wirst du nicht nur ein besseres Verständnis für dich selbst haben, sondern auch für dein Kind.
Deine Reise zur Heilung beginnt heute.
 
Wie Anna kannst du deine unverarbeiteten Themen und deine Kindheitswunden erkennen und heilen. Du kannst ein liebevoller, geduldiger und verständnisvoller Elternteil sein.
 
Denn wenn wir heilen, schaffen wir nicht nur einen sichereren und gesünderen Raum für uns selbst, sondern auch für unsere Kinder.
 
Und das ist die größte Liebe, die wir ihnen geben können. So beginnt die Heilung – bei dir. Bei uns. Bei jedem einzelnen von uns.
 
Denn wie das Sprichwort sagt: “Heilung beginnt bei dir.” Und wenn du heilst, heilst du auch deine Kinder.
 

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/