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Lernen ohne Schule: Leben einmal anders

Warten, immer warten auf die freie Zeit. Geht’s auch anders?

Zugegeben, wir waren immer schon ein bisschen anders.
Klar, wir haben uns angepasst. Gingen zur Arbeit, gingen zur Schule. Tag für Tag, Montag bis Freitag. Haben gewartet, auf den freien Nachmittag, auf das Wochenende, auf die verdienten Ferien.

Wie könnte es denn auch anders gehen, wenn man im System feststeckt? Welche Wahl hab ich denn wirklich, wenn ich ein Stück weit „raus“ möchte, die Kinder aber zur Schule und ich zur Arbeit gehe? Keine – das dachte ich zumindest immer.
Und die Zeit zwischen den Wochenenden? Die haben wir gelitten. Die Kinder in der Schule, täglich vier bis fünf Stunden und dann nochmal Zoff beim Hausübung machen. Ich in der Arbeit, die ich zwar liebe, aber nicht so ausleben darf, wie ich das gerne möchte.

Bis es zu viel wurde.

Mir, in der Kombination von Mutter, Hausfrau und Lehrerin; und besonders meinem Sohn als Schüler. Kein Tag verging, an dem ich ihn nicht unterm Küchentisch hervorlocken musste, damit er in die Schule geht. Kein Tag verging ohne Gebrüll, er hasse diese scheiss Schule. Kein Tag verging, an dem er in der Schule nicht in einem Extraraum lernen „durfte“, damit er sich besser konzentrieren konnte. Alleine natürlich.

Zu Weihnachten dann die ersten roten, schuppenden Hautstellen. Zu Semester dubiose Bläschen im Mund, die einen Krankenhausbesuch einforderten. Die Hautärztin verschrieb Cortison. Geschmiert haben wir nie, stattdessen fiel bei uns eine Entscheidung. So kann es nicht mehr weitergehen. Wenn Schule dermaßen Probleme macht, dann muss etwas geändert werden.

Viele Möglichkeiten sprachen wir durch, in Österreich ist ja zum Glück einiges möglich. Ich sah die Problematik aber nicht nur in der Schule, sondern sehr wohl auch bei mir als Mutter. Wie kann es sein, dass ich mich als Lehrerin um fremde Kinder kümmere, während sich eine fremde Lehrerin um mein „weinendes“ Kind kümmert? Wie dumm ist das denn bitte? Zumal mein Sohn nicht sonderlich angetan war von seiner Lehrerin. Gut, das passiert. Wir alle gingen mit dem ein oder anderem Lehrer in unserer Schullaufbahn nicht konform.

In unserem Fall war die Summe der Einzelproblematiken allerdings das, was das Fass zum Überlaufen brachte.

Letztendlich diskutierten wir viele Möglichkeiten durch, wägten ab, malten uns seine Zukunft aus. Was würde aus dem Jungen werden, wenn wir ihn ohne Schule lassen würden? Wie kann er eine Ausbildungsstelle finden, wie an die Uni, wenn er das dann denn möchte?

Mit sechs Jahren schon so ein Schultrauma?

Andererseits: ist es wirklich notwendig, mit sechs Jahren schon so ein Schultrauma zu entwickeln, das ihn ein Leben lang verfolgen wird? Und ist es notwendig, ihn da durchzuboxen? MUSS das wirklich so sein?

Mein Mutterherz hat gelitten, das könnt ihr mir glauben. Der Kopf zweifelt ständig, das Herz weiß ganz genau, wohin der Weg führt. Vertrauen heißt mein Zauberwort. Nahezu in jeder Situation.

Also wagten wir den Schritt ins Ungewisse und meldeten unsere Kinder in den häuslichen Unterricht ab. Beide Kinder. Wenn schon, denn schon. Die Große neigt gerne mal dazu, eifersüchtig auf den Kleinen zu sein. Deswegen der Plan, beide zuhause zu lassen. Mein Karenzierungsantrag in der Arbeit wurde mir bewilligt, der häusliche Unterricht zur Kenntnis genommen.
Ungefähr im Mai stand unsere Entscheidung unumstößlich fest. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich meinen Sohn sagte, dass er wegen uns nicht mehr zu Schule muss. Egal was passiert, wir sind auf seiner Seite und wir kriegen das schon hin.

Das hat übrigens gereicht, um Bläschen und Schuppenflechte Adieu zu sagen. Drei Wochen sah man noch, dass da was war. Seitdem kamen nie wieder rote, schuppige Stellen.

 

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Um meinem Sohn eine Schulpause zu gönnen, beschlossen wir, dass ich mit den Kindern einige Zeit reisen würde. Auf Reisen lernen sie weit mehr als in der Schule. Und zwar Dinge, die sie für ihr Leben brauchen werden. Englisch zum Beispiel. Und geduldig sein. Fremde Kulturen und sich anpassen im jeweiligen Land. Essen, was es dort gibt und das Menschen in allen Teilen der Welt nett sein können.

Mein Mann ist leider nicht der Reisetyp. Sehr verwurzelt in seinem Heimatort und in seiner Arbeit ist er. Dennoch fand er die Idee, dem Jungen ein Jahr „Schulpause auf Reisen“ zu gönnen, sehr sinnvoll.

Und so kam es, dass wir zuerst 2 Monate auf La Palma, einer Kanareninsel verbrachten. Wir verlängerten sozusagen den Sommer. Anschließend Zeit in London und Prag. November und Dezember verbrachten wir in Österreich bei unserer Familie. Weihnachten feiern wir nämlich sehr gerne. Im Januar starteten wir dann wieder los und blieben bis Mitte März in Thailand.

Was brachten uns diese beiden Reisen?

Das für mich schönste Geschenk dieser Reisen ist die Tatsache, dass wir als Familie wieder ein Team wurden. Die ersten beiden Wochen auf La Palma waren schrecklich. Ganz ehrlich. Wir haben fast nur gestritten, ich erkannte meine Kinder nicht mehr. An sich aber auch kein Wunder. Wir waren durch Schule, Nachmittagsbetreuung und Arbeit die meiste Zeit einfach getrennt. Meine Kinder waren bereits komplett fremdgesteuert, mussten sich notgedrungen andere Menschen suchen, denen sie „folgen“ konnten. Ich war ja nicht da. So ist es nicht verwunderlich, dass wir uns erstmal wieder neu kennenlernen mussten. So aufreibend diese Zeit auch war, sie war und ist ein wunderbares Geschenk. Gemeinsame Unternehmungen stärken den Zusammenhalt natürlich.

Eine wunderschöne Zeit begann!

Perfekt wäre sie gewesen, wäre mein Mann an unserer Seite gewesen. Doch so durften wir lernen, dass Ehe nicht gleich Selbstaufgabe bedeutet. Dass man einen Weg miteinander geht. Manchmal biege ich eben ab und dann freuen wir uns unendlich, wenn wir wieder aufeinandertreffen.

In Zeiten des Internets ist es zum Glück nicht sonderlich schwierig, den Kontakt zu halten. Regelmäßig skypen mit dem Papa, oder per Whatsapp Fotos schicken. Zu jeder Tages- und Nachtzeit konnten wir den ihn an unserem Leben teilhaben lassen. Dadurch konnten wir gut damit umgehen, alleine zu reisen.

Wir vertrauen darauf, dass der Plan, der da oben steht, perfekt ist für uns

Meine Kinder sind 8 und 10 und wohin uns unsere Reise noch führen wird, steht in den Sternen. Aber wir vertrauen darauf, dass der Plan, der da oben steht, perfekt ist für uns. Deswegen gehen wir ihn, immer neugierig auf die nächste Weggabelung und mit dem Wissen, dass man im Leben nichts falsch machen kann. Weil jeder Mensch zu jeder Zeit sein Bestmöglichstes gibt. Und genauso soll es sein. Das Leben ist schön! ?

Mittlerweile habe ich mir eine Website gebaut, auf der wir von unseren Reisen und dem Homeschooling berichten. Ich freue mich, wenn ich andere Mütter ermutigen kann, sich ihre eigenen Wege auszudenken und diese dann auch zu gehen.

Wenn du möchtest, schau mal vorbei! http://www.mumacademy.at
Oder hinterlass mir auf Facebook ein Like: https://www.facebook.com/alternativeMuetter/

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Ich bin Mutter von vier Kindern im Alter zwischen 9 und 30 Jahren. Außerdem bin ich Kommunikationstrainerin, Theaterpädagogin und Elternbloggerin. Ich bin davon überzeugt, dass wir, indem wir uns selbst und unsere Familien heilen, auch unsere tief zerstrittene Welt heilen. Der Wandel beginnt immer bei uns selbst. Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/