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Jesus im Eisenofen

Blogparade: Als Familie durch eine Krise kommen.
Ein Beitrag von Mathias Rudolf

Viele Krisen sind eigentlich Katastrophen.

Dabei geht es so leicht über die Lippen: Wir haben gerade eine Krise. Was man eigentlich oft sagen möchte, ist: Es geht uns nicht gut. Und es wird immer schlimmer. Schlimmer und schlimmer.

Nur ist dies keine Krise.

Wir, meine Frau, unsere beiden Töchter und ich, haben unser Leben in Deutschland aufgegeben. Es bestand damals aus 11 Stunden täglicher Abwesenheit von mir, arbeitsbedingt.
Unsere Tochter ging in die Schule und hatte nur wenig Freude daran. Immer wieder empfand sie sich als zu langsam. Oder, das, was es da zu lernen gab, war nicht das, was sie interessierte.
Meine Frau hatte ein Studium zu meistern, den Haushalt, die Kinder. Eine Dreifachbelastung, die eigentlich eine Vierfache war, denn: Zwischen uns gab es starke Spannungen. Schon immer gab es viele Baustellen in unserer Beziehung, wie es sicherlich normal ist. In jede Partnerschaft bringen beide nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Geschichte, die Prägungen aus ihrer Familie, ihre Wunden und Verletzungen ein. Während der 14 Jahre, die wir nun schon zusammen sind, haben wir immer sehr viel geredet. Wir konnten viel über uns herausbekommen und noch mehr klären.

Wir hatten jedoch stets das Gefühl, dass wir nicht zum Kern unserer Probleme, die wir miteinander hatten, vordringen können. Und so verletzten wir uns immer wieder. Zeitweilig dachten wir über Trennung nach.

Die Band “Die höchste Eisenbahn” hat ein Lied geschrieben mit dem Refrain:

Wir haben so lange nachgedacht, bis wir wütend waren. Wir haben davon geträumt, alles war klar. Wir waren so dicht dran.

Genau so sah es auch bei uns aus. Wir wussten: Es geht so nicht weiter.

Krise oder Katastrophe

Das Wort “Krise” kommt vom griechischen krísis und bedeutet soviel wie ‘Beurteilung’, ‘Entscheidung’ oder ‘eine entscheidende Wendung’. Das heißt, eine Krise ist nur eine Krise, wenn sie einen Wendepunkt darstellt. Wenn es einfach nur dauerhaft bergab geht, so ist dies eine Katastrophe.

Damals gelang es uns, von einer Katastrophe in eine Krise zu wechseln.

Es musste sich etwas ändern.
Für uns bedeutete dies, meinen Job zu kündigen und Deutschland zu verlassen. Wir wussten, dass es nicht die äußeren Umstände waren, die die Ursache für unsere Probleme bildeten. Unsere Defizite und Wunden würden wir überall mit hinschleppen. Vielleicht hätte es auch ganz andere Lösungen gegeben. Für uns, zu diesem Zeitpunkt, war eben das der richtige Schritt.

Denn: Was wir damals brauchten, war ein “Eisenofen”.

Im Märchen “Die Gänsemagd” wird die Prinzessin von ihrer Magd dazu gezwungen, mit ihr die Rollen zu tauschen. Niemandem dürfe sie davon erzählen! Als sie von dem kleinen Gänsehirten Kurt gebeten wird, von ihrem Geheimnis erzählen, verneint sie dies dementsprechend. Da erzählt er ihr, dass der alte Ofen in der Küche des Schlosses ein Zauberofen ist, dem man alles anvertrauen kann. Also klettert sie hinein. Und in diesem geschützten Raum schafft sie es endlich, ihre Sorgen und Probleme zu formulieren. Und sie damit zu lösen. Im Eisenofen fand sie ein therapeutisches Umfeld, das die Katastrophe zur Krise machte.

Unsere Reise stellte diesen Eisenofen für uns dar.

Unsere schwersten Zeiten sind im Nachhinein meist unsere besten. Sie formen uns und machen uns zu dem, was wir sind. Denn die Tatsache, dass wir zurückschauen, bedeutet ja, dass diese schweren Zeiten vorbei sind. Dass wir in der Krise waren und sie überwunden haben, indem etwas grundlegend verändert wurde.

Selbst im christlichen Glauben begegnet uns das.

Den Juden vor tausenden Jahren war der Messias prophezeit worden. Man erwartete einen starken Heerführer, der die Diktatur der Römer zerschlagen würde.

Doch, der kam, war ein Mensch, der Vergebung predigte.

Der in seinem Sprechen und Tun mit jeder Phase ausdrückte: Das Spiel, das alle spielen, da mache ich nicht mit. Das, was ich zu vermitteln habe, ist so grundlegend anders, dass es nicht möglich ist, dies in die alten Kategorien zu integrieren.

Jesus tat dies so konsequent, dass es ihn in den Tod führte. Und zur Auferstehung. Die Blüten aus scheinbarem Scheitern fühlen sich an wie ein völliger Neuanfang.

Hätte er tatsächlich in den Vokabeln der damaligen Zeit gesprochen und gehandelt, dann wäre er sicherlich inzwischen vergessen. Wie so viele Andere, die meinten, man müsse nach den selben Regeln spielen, die das Problem erst erschaffen haben.

Es ist dabei egal, ob man diese Geschichte glauben mag, oder nicht. Die Nachricht, die darin steckt, besteht trotzdem, wie in jeder guten Geschichte:

Eine Katastrophe kann nur dann überwunden werden, wenn sie zur Krise wird.

Wenn ein neuer Weg eingeschlagen und der alte überwunden wird. Das verlangt viel von uns. Wir müssen alles riskieren. Aber was daraus erwächst, kann schöner strahlen, als alles zuvor.

Hier in Spanien gingen die Gespräche erst so richtig los. Und ja, tatsächlich: Wir haben unseren Weg gefunden und sind zum Kern unserer Probleme vorgedrungen. So nah wie jetzt waren meine Frau und ich uns nie zuvor. So intensiv haben wir unsere Kinder nie zuvor erlebt und verstanden.

 

Viele Krisen sind eigentlich Katastrophen. Dabei geht es so leicht über die Lippen: Wir haben gerade eine Krise. Was man eigentlich oft sagen möchte, ist: Es geht uns nicht gut. Und es wird immer schlimmer. Schlimmer und schlimmer. Nur ist dies keine Krise.

 

Schafft euch einen Eisenofen und macht die Katastrophe zur Krise. Nur nicht das Feuer mit Feuer bekämpfen.

Wenn das heißt, einen Therapeuten aufzusuchen, dann sei es so.

Wenn es bedeutet, sich auf Zeit zu trennen, na gut.

Wenn es von euch verlangt, endlich das alte Misstrauen, die Unterstellungen und Sticheleien aufzugeben, um so besser.

Denkt neu, handelt anders, befreit euch von allem, was bis dahin als unabänderbar erschien.

Job wechseln, Kita kündigen, es ist völlig egal, was eure Katastrophe nährt:

Tut es, denn es geht um euch und die Menschen, die ihr liebt!

Schafft in euch ein neues Herz!

Heute!

Jetzt!

Dann, da bin ich überzeugt, wird die Blume der Liebe neu wachsen und wunderbar blühen. Und das wünsche ich jeder Familie, die in Liebe leben will.

Mathias Rudolf

www.in-den-brunnen.de

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Viele Krisen sind eigentlich Katastrophen. Dabei geht es so leicht über die Lippen: Wir haben gerade eine Krise. Was man eigentlich oft sagen möchte, ist: Es geht uns nicht gut. Und es wird immer schlimmer. Schlimmer und schlimmer. Nur ist dies keine Krise.

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade vom 01.02.2018 bis zum 15.3.2018: „Als Familie durch eine Krise kommen.“

Keiner mag Krisen, doch im Laufe des Lebens begegnen sie uns unverweigerlich, ob wir nun Kinder haben oder nicht.
Weil der Umgang mit Krisen einer der größten Prüfsteine für Familien sind, findet hier auf der Seite ab dem 01.02.2018 eine Blogparade zu dem Thema „Als Familie durch eine Krise kommen“ statt.

Hier findest du einen Überblick über alle bisher erschienenen Artikel: Blogparade: Als Familie durch eine Krise kommen

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/
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