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Was dein Kind wirklich braucht, um sich geliebt zu fühlen!

„Und, wie ist es jetzt für dich hier, mal nur mit der Mama und mit uns?“, fragte ich den siebenjährigen Sohn meiner Freundin.

Wir saßen gerade im Laternenschein an der Grillstelle des Campingplatzes zusammen, meine Freundin und ihr Mittlerer und ich mit meinen jüngeren Kindern und aßen all unsere gegrillten Leckereien.

Er schaute kurz zu mir und antwortete: „Schon ein bisschen schöner!“

Dann wandte er sich wieder seinem Essen und den Taschenlampen zu.

Schon ein bisschen schöner!

Ein kurzer Satz, der soviel aussagt. 

Erst mal, was er nicht aussagt:

Er sagt nicht, dass der Siebenjährige seine Geschwister nicht mag.

Dass er sie nicht haben will.

Sondern einfach nur, dass es für ihn so schön ist, mal nur er  sein zu dürfen, die Mama für sich zu haben.❤️

Konfliktfreie Zeit!

Die Kinder hatten eine wunderbare Zeit bei unseren spontanen Wochenendurlaub auf dem Campingplatz.

Baden, mit Kiefernzapfen spielen, rennen, baden…

Ich liebe es wie wohl jede Mutter, meine Kinder glücklich zu sehen.

Am meisten an diesem Wochenende jedoch berührte mich dieser Satz des Siebenjährigen.

Es ist die Sehnsucht eines jeden Kindes, das solche Sätze sagen lässt.

Die Sehnsucht, wirklich gesehen zu werden. 

Jedes Kind will gesehen werden in seiner Einzigartigkeit.

Nicht nur im Paket mit seinen Geschwistern, sondern als das, was es wirklich ist: ein einzigartiger unverwechselbarer Mensch.

Gerade, wenn wir mehrere Kinder haben, geht die Hinwendung zum einzelnen in stressigen Zeit schnell unter.

Gleichzeitig bewirkt gerade diese Hinwendung wahre Wunder.

Kinder blühen unter der ungeteilten Aufmerksamkeit ihrer Mutter oder ihres Vaters auf wie Blumen, die vom Schatten endlich wieder in die Sonne kommen.🌞

Und auch du kannst wieder die ganze Pracht deines Kindes sehen.😍

Gerade wenn dein Kind ein schwieriges Verhalten zeigt, kann das so heilsam für eure Verbindung sein.

So hat meine Freundin für ihren Sohn genau das Richtige getan.

Was aber, wenn gerade keine Zeit für Campingurlaub oder sonstige Aktionen für dein Kind ist?

Dann mache etwas, was Kinder (und übrigens nicht nur sie) lieben.

Schaue deinem Kind in die Augen! 


Die Augen sind das Tor zur Seele.

Und jetzt beschreibe seine Augen.

Sag nicht einfach: „Du hast so schöne Augen.“, sondern beschreibe seine Augen wirklich. 

„Schön“ sagt nichts über die Einzigartigkeit aus.

Du könntest sagen:

„Ich kann mich in deinen Augen verlieren, denn sie sind wie der weite endlose Himmel, nur unterbrochen von ein paar dunklen Tupfern, die wie Möwen auf der Iris schweben.“

Poetisch zu sein zu sein ist vielleicht etwas ungewohnt.

Probiere es einfach mal aus, mit deinen eigenen Worten, wirklich die Worte zu finden, die die Augen deines Kindes beschreiben.

Sehe wie es reagiert.

Wenn es das so liebt wie fast alle Menschen, wird die Sonne in seinem Gesicht aufgehen.🌞

Es spürt, es wird wirklich gesehen.

Du kannst auch den Mund oder die Nase oder was auch immer beschreiben.

Kinder lieben das.

Denn eines, was sie wirklich, wirklich wollen und brauchen, ist es, gesehen zu werden in ihrer Einzigartigkeit.

Wenn wir uns dafür immer wieder Zeit nehmen, ob nun ein ganzes Wochenende lang oder auch für ein paar Minuten, dann fühlen sie sich geliebt.

5 Fehler, durch die Kinder sich ungeliebt fühlen – obwohl Eltern es gut meinen

Du kennst das: Du willst Dein Kind bestärken, zeigen, dass Du stolz bist – doch manchmal fühlen sich Deine Worte oder Deine Haltung ganz anders an, als Du gemeint hast.
Hier sind die Stolperfallen … und ganz praktische Sofort- und Langfrist-Tipps für Dich.

Fehler 1 – Lob statt echter Wertschätzung

Wenn Du Deinem Kind z. B. sagst „Super gemacht!“ oder „Du bist ja ein guter Junge!“ – das sind klassische Lob-Sätze. Natürlich gut gemeint. Aber Wertschätzung geht tiefer: Sie schaut nicht nur auf das Ergebnis oder das „Gut“ sein, sondern auf das Sein-und-Tun des Kindes, auf Wer du bist, wie Du es machst, wie Du Dich fühlst.
👉 Warum das weh tun kann: Dein Kind fragt sich unbewusst: „Hat sie mich so wie ich bin gemeint – oder nur mein Verhalten?“ Wenn Lob primär am Ergebnis hängt („Du hast gewonnen“, „Du hast brav gemacht“) kann das Kind spüren: Liebe gibt’s nur, wenn ich was leiste.
🔧 Sofort-Tipp: Sag statt „Super gemacht!“ lieber: „Mir ist aufgefallen, wie konzentriert du beim Puzzle geblieben bist – das hat mich sehr beeindruckt, wie du dran geblieben bist.“
📅 Langfrist-Strategie: Führe ein Ritual ein, z. B. abends im Bett: Dein Kind sagt eine Sache, auf die es stolz ist, Du sagst eine Sache, die Dir an ihm/Ihr heute aufgefallen ist – nicht wegen Leistung, sondern wegen Wesen oder Haltung („Ich hab gesehen, wie fürsorglich du deine Schwester heute gefragt hast, ob sie Hilfe will“).


Fehler 2 – Vergleichen, auch wenn Dein Kind „besser abschneidet“

„Schau mal, Deine Schwester war in dem Alter schon weiter!“ oder „Beim Freund Max klappt das aber schon“ – oder vielleicht im positiven Sinne: „Dein Bruder war damals schon so gut wie du!“ Auch das: gut gemeint ≠ gut ankommend.
👉 Warum das weh tun kann: Dein Kind fühlt sich mit dem Verglichen-Werden automatisch auf einer Skala: „Bin ich gleich gut? Bin ich weniger gut?“ Selbst wenn der Vergleich positiv gemeint ist, signalisiert er: Deine eigene Leistung allein zählt – und die Liebe hängt womöglich daran.
🔧 Sofort-Tipp: Wenn Dir ein Vergleich durchrutscht, stoppe und ergänze: „Aber weißt du was? Wir vergleichen nicht – ich sehe dich mit deinen eigenen Schritten.“
📅 Langfrist-Strategie: Gewöhne Dir an, bewusst den Satz „Ich sehe dich …“ zu nutzen – z. B. „Ich sehe dich … wie du nachgedacht hast“, „Ich sehe dich … wie du dich entschieden hast“. So wird Dein Blick auf Dein Kind einzigartig und nicht im Schatten eines Vergleichs.


Fehler 3 – Liebe an Bedingungen knüpfen

„Wenn du brav bist, dann …“ oder „Wenn du deine Hausaufgaben machst, dann bekommst du …“ – das klingt oft völlig normal im Alltag, doch für Kinder kann die Message lauten: „Liebe bekommst du wenn …“
👉 Warum das weh tun kann: Dein Kind bekommt das Gefühl: „Ich muss Leistung bringen, um geliebt zu sein“ – und nicht: „Ich bin geliebt, weil ich bin.“ Das schafft Druck, Unsicherheit, und die Verbindung wird fragiler.
🔧 Sofort-Tipp: Versuche einen Satz wie: „Ich hab dich lieb – egal ob wir heute Hausaufgaben geschafft haben oder nicht.“
📅 Langfrist-Strategie: Visualisiere für Dich selbst Deine Eltern-Messages: Schreibe sie auf und markiere jene, die mit „Wenn … dann“ beginnen. Formuliere sie um in: „Ich sehe dich, ich bin da, weil …“ – und lass das „wenn“ weg.


Fehler 4 – Große Worte statt kleine, echte Nähe-Momente

Du planst den großen Ausflug, das besondere Geschenk – und vergisst dabei die vielen kleinen Augenblicke – das kurze Gespräch im Auto, das Händchenhalten beim Schlafengehen, das Lächeln, wenn dein Kind vom Alltag erzählt.
👉 Warum das weh tun kann: Das Kind merkt: „Okay, die großen Aktionen sind wichtig, aber im Alltag sehe ich mich kaum.“ Verbindung entsteht im Alltag – und wenn dort Leere spürbar ist, fühlt sich das an wie „Ich bin nicht so wichtig“.
🔧 Sofort-Tipp: Heute: 5 Minuten nur Du & Kind – Handy weg, Blickkontakt, hör wirklich zu, was gerade in ihm/ihr vorgeht (auch wenn „nur“ „Nichts“ gesagt wird).
📅 Langfrist-Strategie: Schaffe ein kleines Ritual – z. B. „Montag-Mini-Check-In“: Jeder erzählt eine Sache, wie er sich fühlt – Du und Dein Kind. Keine Bewertung, nur Zuhören. Und zeig: Ich bin da, auch im kleinen.


Fehler 5 – Emotionen deines Kindes nicht ernst nehmen

Wenn Dein Kind wütend wird, traurig oder aufgeregt – vielleicht sagst Du: „Reiss dich zusammen!“, „Ach, das ist doch nichts“, „Musst du schon wieder…!“ – obwohl Dein Kind tief drin vielleicht fühlt: „Niemand sieht mich so mit dem, wie ich bin.“
👉 Warum das weh tun kann: Wenn Gefühle weggewischt oder übergangen werden, fühlt sich das Kind unverstanden, allein. Statt „Ich fühle mich wichtig“ kommt „Ich bin dir egal mit dem, was gerade in mir ist“.
🔧 Sofort-Tipp: Beim nächsten Gefühlsmoment: Geh hin, atme tief. Sag: „Ich sehe, du bist gerade wirklich ärgerlich/traurig/wütend. Möchtest du mir erzählen, was los ist?“ Erst dann mögliche Lösung.
📅 Langfrist-Strategie: Führe in Deinem Familienalltag „Gefühls-Check“ ein – einmal pro Woche (z. B. beim Abendessen) darf jedes Familienmitglied sagen: „Ich fühle mich …“ – und wird ohne Bewertung gehört. So wächst emotionale Sicherheit und Verbindung.

Liebevolle Kommunikation ist kein Perfektionsprojekt – sie ist ein Beziehungsweg, den Du gemeinsam mit Deinem Kind gehst. Wenn Du erkennst, wo Du hinguckst und welche kleinen Hürden zwischen Euch liegen können, entsteht Raum: für Heilung, für Verbindung, für ein „genug geliebt sein“.

Und denk daran: Fehler passieren – oft im vollen Alltag, mit mehreren Kindern, Stress und alten Prägungen. Wichtig ist nicht, nie Fehler zu machen, sondern immer wieder zurückzukommen – mit Liebe, Herz und offenem Blick.

Vielleicht fragst du dich nach dem Lesen des Artikels: Was kann ich im Alltag noch konkret tun, damit mein Kind meine Liebe spürt – jenseits von Worten?

Denn oft sind es gerade die kleinen Gesten, die tief im Herzen ankommen. Hier findest du 10 Wege, mit denen du deinem Kind im Alltag zeigen kannst: Du bist geliebt. So wie du bist.

10 kraftvolle Wege, wie dein Kind sich geliebt fühlt – ganz ohne „Ich liebe dich!“

  • Schenk deinem Kind deine volle Aufmerksamkeit.
    Schau es beim Erzählen an. Leg das Handy weg. Höre wirklich zu – ohne sofort zu antworten oder zu bewerten.

  • Berühre es liebevoll.
    Eine Umarmung am Morgen, ein Streicheln über den Kopf, ein Kuscheln am Abend – Berührung schafft Verbindung.

  • Verbringe Exklusivzeit mit ihm.
    Auch 10–15 Minuten „Nur-du-und-ich-Zeit“ am Tag können Wunder wirken – beim Spielen, Spazierengehen oder einfach beim Reden.

  • Sprich deine Anerkennung aus.
    Sag Sätze wie: „Ich sehe, wie viel Mühe du dir gibst.“ oder „Danke, dass du mir geholfen hast.“ – das nährt das Selbstwertgefühl.

  • Halte kleine Rituale aufrecht.
    Ob ein gemeinsames Lied, ein Gute-Nacht-Spruch oder ein witziges Frühstücksritual – sie geben Sicherheit und zeigen: Ich denke an dich.

  • Bleib ruhig, wenn dein Kind emotional ist.
    Deine Gelassenheit in stürmischen Gefühlen vermittelt: Ich bin für dich da – auch wenn’s schwierig wird.

  • Lach und spiel mit deinem Kind.
    Gemeinsames Lachen, Toben oder Blödsinn machen schafft echte Nähe – und bleibt als Erinnerung tief verankert.

  • Zeig deinem Kind, dass du ihm vertraust.
    Überlasse ihm kleine Entscheidungen oder Aufgaben – und signalisiere: Ich trau dir was zu.

  • Tu kleine, liebevolle Dinge im Alltag.
    Ein Zettel in der Brotdose, ein aufgesparter Kastanien-Schatz oder das Lieblingsessen – kleine Zeichen mit großer Wirkung.

  • Sei bereit für Neuanfänge.
    Auch nach Streit oder schwierigen Momenten zu sagen: „Ich hab dich lieb – immer.“ oder „Lass uns neu anfangen“ zeigt: Meine Liebe ist verlässlich.

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/