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Hochsensitive Kinder und das Problem mit der Gesellschaft

Hochsensitive Kinder und das Problem mit der Gesellschaft

Wer legt fest, wie jemand zu sein hat?

Manchmal ist es wichtig, Dinge von verschiedenen Seiten aus zu betrachten.
In unserer Gesellschaft ist das häufig recht einseitig dargestellt, denn es gibt gewisse Normen und Richtlinien, die vorgegeben sind, und daran richtet sich die Sicht der Dinge aus.

Aber wer legt fest, was normal ist und wie etwas oder jemand zu sein hat? Wird dies dann auch wirklich allen Menschen gerecht, so dass sich alle frei und gleichberechtigt in dem System bewegen können?

Was ist mit Menschen, die nicht in dieses Schema passen, die anders denken, anders fühlen und anders handeln?

Hochsensible ticken anders

Zuerst einmal ist es dabei wichtig, zu überlegen, in was für einer Gesellschaft wir leben. Unsere westliche Kultur ist auf Leistung aufgebaut, der Macht des Stärkeren, Konkurrenzdenken und Wettbewerb. Wir werden sehr früh darauf trainiert, hier mithalten zu können. Schon in der Schule lernen die Kinder, Wissen zu schlucken, sich zu behaupten und die gewünschte Leistungen zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zu zeigen.

Hier geht es weniger um die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit als vielmehr darum, sich an ein erwünschtes Bild anzupassen.

Dies bezieht sich auch auf die Gefühlsebene. Stärke, Durchsetzungsvermögen, ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken und die Fähigkeit, mit dem Druck des schnellen und lauten Alltag klar zu kommen, gelten heutzutage in unserer Gesellschaft als positive und erwünschte Charaktereigenschaften.

Da kann man sich gut vorstellen, dass hochsensitive Menschen, die in unserer Gesellschaft eine Minderheit von ca. 15-20 Prozent darstellen, sehr schnell ins Abseit geraten können. Denn all dies ist ihnen oft fremd. Ihre Persönlichkeiten basieren doch eher auf Sanftmut, Einfühlungsvermöge, Kreativität und einer ausgeprägten Wahrnehmung von Gefühlen und äußeren Reizen.

Falls Du dir noch nicht sicher bist, ob dein Kind evtl. auch hochsensibel sein könnte, findest Du hier mehr Infos dazu:

https://dieloewenfamilie.de/woran-du-erkennst-dass-dein-kind-hochsensibel-ist/

Die erste Prägung unserer Kinder sind wir Eltern

Besonders hochsensible Kinder sind davon betroffen. Denn sie werden in diese Welt geboren und müssen erst mal lernen, sich darin zurecht zu finden und mit ihrer Persönlichkeit umzugehen. Dabei sind sie besonders von äußeren Einflüssen und den Menschen, die sie umgeben, abhängig und dabei kommt es natürlich darauf an, was sie hierdurch erfahren.

Werden sie mit allen Facetten ihrer Persönlichkeit angenommen, dürfen sie sich frei entfalten und wird es akzeptiert, dass sie sich oftmals anders fühlen und verhalten?

Oder sollen sie sich an die Masse anpassen und sich in eine bestimmt Form pressen?

Dies entscheidet grundlegend darüber, wie gut sie sich selbst annehmen können, und dementsprechend auch über ihr Selbstwertgefühl und die Annahme ihrer Gabe und ihrer Persönlichkeit. Die Erfahrungen, die sie so schon früh mit ihrer Umwelt machen, im positiven als auch im negativen Sinn, werden sie ihr Leben lang begleiten und prägen.

So entscheiden genau diese Erfahrunge darüber, ob diese feinfühligen Kinder zu starken, selbstbewussten und ausgeglichenen Erwachsenen heranwachsen, die sich nicht in ihrer ganzen Vielfältigkeit annehmen können oder ob sie unter Selbstzweifeln und Ängsten leiden werden.

Viele hochsensible Menschen leiden ihr ganzes Leben lang darunter, sich nicht richtig an- und wahrgenommen zu fühlen. Sie haben immer das Gefühl, irgendwie falsch und nicht gut genug zu sein.

Wenn sie von klein auf erfahren, dass es nicht in Ordnung ist, dass sie anders sind, werden sie irgendwann versuchen, ihre wahren Gefühle und Wahrnehmungen zu unterdrücken und sich anzupassen, damit sie dem Bild entsprechen, das man ihnen vorgibt.

Gerade hochsensible Kinder sind im besonderen darauf angewiesen, Bestätigung von außen zu bekommen, denn sie wollen es so gut es geht, immer allen recht machen und streben nach Harmonie. So tendieren sie dazu, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, damit andere glücklich sind.

In jungen Jahren sind das vor allem die Eltern. Sie merken sofort, wenn die Eltern nicht zufrieden sind oder enttäuscht darüber, dass ihr Kind anders ist als andere. Und sofort wollen sie etwas tun, um ihre Eltern wieder glücklich zu machen. Also ist naheliegend, dass sie ihr Verhalten den Erwartungen der Eltern anpassen werden.

Lernen die Kinder nicht schon früh, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, werden sie ihr Leben lang Schwierigkeiten damit haben.

Sie stellen oft sich und ihre eigenen Wünsche zurück, die Auswirkungen können massiv sein.

Dies reicht von ständigen Schuldgefühlen, Selbstzweifeln, psychosomatische Beschwerden wie Überlastungszustände, ständige Kopf- oder Rückenschmerzen, Depression, Burnout bis hin zur völligen Selbstaufgabe.

Auch haben hochsensible Erwachsene, die die Erfahrung gemacht haben, in ihrem Wesen nicht angenommen zu werden, häufig Beziehungsprobleme. Denn sie können ihre Bedürfnisse nicht annehmen und vertreten. Sie versuchen es dem Partner immer recht zu machen und gehen dabei selbst völlig unter.

Du siehst, es ist für hochsensible Kinder und ihr weiteres Leben unglaublich wichtig, welche Erfahrungen sie schon früh mit ihrer Gabe der Hochsensitivität machen und wie mit ihnen umgegangen wird.

In den ersten Jahren sind es vor allem die Eltern, die den Kindern Unterstützung und Vertrauen geben. Umso mehr sie sich von den Eltern angenommen fühlen, umso besser wird ihr Selbstvertrauen sein. Hier wird auch der erste Grundstein gelegt, wie sie der Welt begegnen. Wenn einer der Elternteile selbst hochsensitiv ist, kommt es auch hier darauf an, wie gut sich derjenige mit seiner Gabe auseinandergesetzt hat und wie sehr er damit im Reinen ist. Denn Eltern dienen als Vorbild und das Kind lernt hier, ob es in Ordnung ist, anders als die Mehrheit zu sein oder eben nicht.

Gehen die Eltern mit ihrer Hochsensitivität oder der ihrer Kinder von Grund auf positiv um, so wird auch das Kind eine positive Einstellung zu sich und dem Leben entwickeln können.

Aber irgendwann wird sich das Kind auch Stück für Stück lösen und Erfahrungen außerhalb unseres geschützten Rahmens der Familie machen. Und da fangen oft die wirklichen Probleme an.

Schwierigkeiten im System:

In unserer Gesellschaft haben es unsere hochsensitiven Kinder oft nicht leicht. Die Bedingungen sind einfach nicht an unsere empfindsamen, kleinen Wesen angepasst. Unsere Welt wird immer schneller, lauter und ist vollgestopft mit immer mehr Reizen.
Auch steigt der Leistungsdruck und das Konkurrenzdenken wird immer stärker. All das sind Dinge, die für unsere hochsensiblen Kinder nur schwer auszuhalten sind und oft in Überreizung endet. In diesen Situationen entwickeln diese Kinder teilweise ungewöhnliche Verhaltensmuster um sich selbst zu schützen. Sie ziehen sich zurück, haben emotionale Ausbrüche, sind nicht mehr konzentrationsfähig, werden aufbrausend etc. Die Liste der Folgen der Überreizung ist lang.

Und nun beginnen die Probleme!

Die Kinder müssen trotzdem im System funktionieren. Gerade in der Schule wird von den Lehrern in solchen Situationen ganz schnell eine scheinbar passende oder vielleicht auch nur einfache Lösung gefunden: Das Kind muss krank sein, denn es verhält sich ja ganz anders als die meisten. Allzu schnell wird das Problem beim Kind gesucht. Es wird nicht hinterfragt, wie es zu einem solchen Verhalten kommt, was dahinter steckt oder ob die Bedingungen für das Kind die richtigen sind.

In unserer Gesellschaft ist es nun mal so, dass die Mehrheit die Regeln bestimmt. Und die Mehrheit ist eben nicht hochsensibel. Die vermeintlich Schwächeren fallen hinten über.

So passiert es nicht selten, dass einem hochsensiblen Kind verschiedenste Diagnosen angedichtet werden. Diese reichen von ADHS über Entwicklungsstörungen bis hin zu verschiedenen Formen des Autismus. Viele Eltern sind dann verunsichert und das Ergebnis ist, dass viele der feinfühligen Kindern beim Arzt landen, als krank abgestempelt werden und eine Therapie bekommen, die sie gar nicht nötig haben.

Man kann sich vorstellen, was das mit der Psyche eines solchen kleinen Wesens anrichten kann. Ein positiver Umgang mit ihrem eigenen Ich ist somit kaum mehr möglich.

Aber auch andere Faktoren machen unseren hochsensitiven Kindern das Leben in dieser Gesellschaft schwer.

So haben sie oft große Probleme, bei dem harten Konkurrenzkampf, der schon sehr früh beginnt, mitzuhalten.Schon im Kleinkindalter kann man häufig beobachten, dass sich die Stärken durchsetzen und die Zurückhaltenderen zurückstecken müssen. Das beginnt schon auf dem Spielplatz und zieht sich über die Kindergartenzeit und findet den Höhepunkt in der Schule.
Dort wird allein schon durch die so früh beginnende Benotung aller Leistungen ein Wettbewerb angestoßen, bei dem hochsensible Kinder oft schon immense Probleme haben, mitzuhalten, obwohl einige dieser Kinder sogar hochbegabt sind. Ständiger Leistungsdruck ist enorm anstrengend für diese Kinder und fordert viel Energie. Auch versuchen sie sich anzupassen, um allen Erwartungen zu entsprechen und verlieren dabei den Bezug zu ihren eigenen Bedürfnissen, was sich dann leider oft ihr ganzes Leben lang durchzieht.

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Noch dazu ist unser heutiges Schulsystem darauf aufgebaut, dass vorgefertigte Lösungen angeboten werden und auch erwünscht sind, kreative Wege zum Ziel zu kommen, werden oft nicht anerkannt. Hochsensible Kinder wollen Zusammenhänge verstehen und durch eigenes Denken zu ihren Erkenntnissen und Lösungen finden. Dafür brauchen die Kinder oft etwas länger da sie auch sehr viel hinterfragen, hierfür ist aber in der Schule oft kein Raum und auch die Lehrer sind damit nicht selten überfordert. So wirken sie nach außen oft langsam, verträumt oder faul, obwohl sie doch eigentlich nur alle Zusammenhänge wirklich verstehen wollen.

So wird häufig ihr wahres Potential nicht erkannt.

Was können wir als Eltern für unsere Kinder tun, damit sie trotz ihres ganz eigenen Wesens gut klar kommen und die Möglichkeit haben Selbstbewusstsein zu entwickeln, ihr volles Potential zu entfalten und sich selbst anzunehmen?

Dies zeigt ganz deutlich, wie sehr unsere Kinder auch von dem System und er Gesellschaft, in der sie aufwachsen, beeinflusst werden. Nun sind wir aber nun mal alle ein Teil davon und müssen uns irgendwie darin zurecht finden.

Zuerst einmal müssen wir versuchen, die Welt unserer hochsensiblen Kindern verstehen zu lernen. Damit wir nachvollziehen können, wie sie ihre Umgebung wahrnehmen. So können wir ihre Verhaltensweisen besser annehmen und dementsprechend darauf reagieren.

Noch dazu ist es wichtig, dass wir sie in mit all ihren Facetten annehmen und ihnen immer zeigen, dass wir sie wertschätzen und sie genau richtig sind, so wie sie eben sind.

Wir müssen ihnen einen Raum schaffen, in dem sie sie selbst sein können und ihnen zeigen, dass sie unsere volle Unterstützung haben.

Zwar ist es auch wichtig den passenden Kindergarten bzw. das richtige Betreuungsangebot und auch die angenehmste Schulform zu wählen, oder ihnen ein stressfreies Freizeitangebot zu ermöglichen. (Es gibt noch einige Dinge, wie wir unsere Kinder unterstützen können. Davon kannst Du noch mehr auf meiner Webseite lesen.)

Jedoch ist der allerwichtigste Grundstein, den wir Eltern legen können eine Annahme in bedingungsloser Liebe und volle Wertschätzung. Sie sollen nicht das Gefühl haben, dass wie sie verändern wollen damit sie irgendeinem Bild entsprechen.

So haben sie die besten Möglichkeiten zu selbstbewussten Erwachsenen heranzuwachsen.

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/