“Was mich echt noch wahnsinnig macht, sind diese vielen Streits während eines Tages”, klagte eine Mama von 3 Kindern,
“egal, ob sich die Kinder streiten oder ob ich schimpfe, weil sie ihre Aufgaben nicht machen, diese Streits zermürben.
Ich versuche ja schon, manchmal ruhig zu bleiben, aber irgendeiner explodiert dann trotzdem. Wie können wir die Streits besser lösen?”
Sie machte eine Pause und dachte nach.
Dann sagte sie:
“Wir haben einfach zu viele Streits. Ohne die Streits wäre es wirklich schön. Ich liebe meine Kinder. Es sind tolle Kinder und ich will diese Streits einfach nicht mehr.”
Sie hatte schon einiges probiert, um die Konflikte anders anzugehen.
Doch im Alltag lief es dann ganz anders als in der Theorie.
Denn es gibt einen Haken bei vielen Methoden zur Konfliktlösung.🤔
Sie betrachten einen Konflikt isoliert, ohne den familiären Zusammenhang.
Doch in einer Familie leben wir in einem System.
Das System ist wie ein Netz an Beziehungen der Familienmitglieder zueinander.
Ich versuche es dir mit einem Bild zu erklären, was das Beziehungssystem mit Konflikten macht.
Lies dafür weiter, wie du aus zu viel Streit in der Familie wieder rauskommen kannst:
Stell dir mal ein echtes geknüpftes Netz vor, so wie ein Fischernetz.
Und stell dir einen Konflikt wie einen schweren Medizinball vor.
Jetzt wird in dieses Netz der schwere Konfliktball geworfen.
Ist das Netz stabil, kann es den Konflikt (aus)halten.
Was aber passiert, wenn beim Beziehungsnetz bereits ein paar Fäden gerissen sind?
Dann wird es bereits schwerer, den Konfliktball zu halten.
Kann auch passieren, dass der Ball ein paar weitere Fäden durchreisst.
Und was passiert, wenn das Beziehungsnetz nur noch von wenigen Fäden gehalten wird?
Dann kann es einen Konflikt gar nicht mehr (aus)halten.
Es gibt täglich zu viel Streit.
Der Konflikt ist nicht mehr greifbar und dadurch kaum lösbar.
Was hilft nun?
Jetzt verrate ich dir ein wichtiges Geheimnis:
Wir stärken unsere Beziehung zu unseren Kindern nicht, indem wir Konflikte lösen.
Sondern wir lösen unsere Konflikte, weil wir unsere Beziehung stärken.
Wenn es also viele kräftezehrende Konflikte gibt, dann richte bewusst den Fokus auf die Beziehung.
Knüpfe die Fäden neu, die vielleicht verloren gegangen sind.
Solange, bis das Beziehungsnetz wieder tragfähig geworden ist.
Erst dann können Methoden zur Konfliktlösung ihr Potential entfalten.
Deswegen: wenn es viele Konflikte im Alltag gibt, versuche den Blick weg von den Konflikten zu nehmen.
Ich weiß, dass ist nicht leicht.
Konflikte kosten ja irre viel Energie und alles Unangenehme zieht unseren Fokus stärker an.
Ist leider so.
Kinder können das Umschalten noch nicht.
Aber wir Erwachsene können das schaffen.
“Du kannst Dich jeder Zeit entscheiden, wie Du die Worte Deines Gegenübers aufnimmst,
die Macht liegt bei Dir.”
Marshall B. Rosenberg, Begründer der Gewaltfreien Kommunikation
Hier sind 10 konkrete Wege, wie du eure Beziehung bei zu viel Streit stärkst – und damit automatisch weniger Konflikte hast:
-
Tägliche Mini-Zuwendung (5-Minuten-Tankstelle)
Nimm dir pro Kind jeden Tag 5 ungeteilte Minuten: Blickkontakt, kein Handy, echtes Interesse. „Erzähl mal, was heute cool war.“ Diese kurze Exklusivzeit wirkt wie Vitamin B(Indung). -
Beschreibe statt zu bewerten
Statt Lob („Toll gemacht!“) echte Wertschätzung: „Du hast die Bausteine so sortiert, dass der Turm stabil steht – voll durchdacht.“ Beschreibende Anerkennung stärkt Selbstwert und Bindung. -
Zuhören, bis es leise wird
Wenn Gefühle hochkochen: spiegeln, benennen, warten. „Du bist richtig wütend, weil … Ich bin da.“ Gehörte Kinder regulieren schneller – weniger Machtkämpfe. -
Rituale, die tragen
Wiederkehrende, kleine Rituale geben Sicherheit: Morgen-Handshake, Abend-Fragerunde („Wofür warst du heute dankbar?“), Wochenend-Pfannkuchen. Sicherheit = weniger Reibung. -
Kooperation statt Kommandos
Formuliere Bedürfnisse und biete Wahlmöglichkeiten: „Ich brauche einen aufgeräumten Flur. Willst du zuerst Schuhe oder Jacke weghängen?“ Beteiligung erzeugt Bereitschaft – nicht Widerstand. -
Reparatur nach Krach
Konflikte passieren. Wichtig ist die Brücke danach: Verantwortung übernehmen („Ich war laut. Das tut mir leid.“), kurz erklären, wie du es nächstes Mal lösen willst, und Verbindung anbieten (Umarmung/Spiel). Reparatur macht das Netz stabiler als vorher. (Wie du das genau machst, so dass es bei deinem Kind ankommt, erfährst du hier ) -
Gemeinsame Lösungen
Bei wiederkehrenden Themen setzt euch kurz zusammen: Problem beiderseits verstehen, Ideen sammeln, Testlösung verabreden. Kinder erleben Wirksamkeit – Konflikte flachen ab. -
Humor & Spiel als Abkürzung
Wenn es knirscht: ins Spiel wechseln. Roboter-Aufräumen, Stopp-Tanz ins Bad, „Wer findet die meisten Socken?“ Humor löst Anspannung und öffnet Türen, wo Argumente blockieren. (In Bindungsmagie findest du zur Beziehungsstärkung noch mehr Ideen.) -
Regelmäßige „Beziehungs-Einzahlungen“
Bewusste kleine Gesten über den Tag: Hand auf die Schulter, Zwinkern aus der Küche, Post-it am Spiegel: „Ich mag, wie du dranbleibst.“ Viele Einzahlungen = Puffer für schwere Momente. -
Dein Nervensystem zuerst
Kurze Selbstregulation vor dem Reagieren: 3 tiefe Atemzüge, Schultern rollen, Schluck Wasser, innerer Satz: „Langsam ist schnell.“ Ein regulierter Elternteil co-reguliert das Kind – und verhindert Eskalationen. (Lies hier mehr über dein Nervensystem)
Bewusst gute Momente zu schaffen ist unsere Superkraft und unser Heilmittel als Eltern.
Und das kannst du jederzeit.❤️
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Willst du noch mehr über einen anderen achtsameren Umgang mit zu viel Streit und Konflikten wissen?
Dann lese hier weiter:
Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern: Die besten Tipps für den Start
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