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Hilft ein Home-Office für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Und was ist eigentlich New Work und was ein Online-Business?

Gerade stecken wir in einem gewaltigen Umbruch der Arbeits- und Berufswelt.

Das habe ich selbst im Laufe meines Berufslebens erfahren. Bei meiner allerersten Selbstständigkeit vor 23 Jahren gab es das Internet in der Form, wie wir es heute kennen, noch nicht. Wollte ich mich zu einem Thema informieren, bin ich in die Bibliothek gegangen.
Wollte ich meine Angebote bekannt machen, lief das über Flyer, Zeitschriftenwerbung oder persönliche Ansprache.  Das war ziemlich kosten- und zeitintensiv.

Mich begeisterten schnell die Möglichkeiten, die das Internet bot, die Vernetzung und Informationsbeschaffung. Bis ich es für unsere Arbeit nutzte, brauchte ich allerdings noch eine Weile.

Denn in den Anfängen des Internets nannte man das WorldWideWeb auch WorldWideWaiting. Bis eine Seite geladen wurde, dauerte es manchmal Minuten. Das Netz konnte noch keine Videos weiterleiten, dazu war die Datenleistung einfach zu schwach. In den Anfängen des Internets waren die Webseiten vor allem textlastig. Google war noch unbekannt, ebenso Facebook, Youtube oder Instagram.

Hilft ein Home-Office bei der Vereinbarkeit?

Mit der Weiterentwicklung des Netzes, dem Web 2.0, gab es auch für die Arbeitswelt ganz neue Möglichkeiten. Videokonferenzen ermöglichten Menschen, zusammenzukommen, ohne dafür anreisen zu müssen. Arbeitnehmer konnten von Zuhause Zugriff auf ihren Arbeitsplatz haben und konnten einen Teil ihrer Arbeit zu Hause erledigen. Der Tele-Arbeitsplatz wurde erfunden. Zu Anfang wurde er auch von vielen Arbeitgebern misstrauisch beäugt, weil der Tele-Arbeitsplatz ja nicht unter der direkten Kontrolle des Arbeitgebers stand.

Inzwischen gibt es viele Menschen, die einen Teil ihrer Arbeitszeit oder gar die gesamte Arbeitszeit im Home-Office verbringen.

Für Familien hat das Vorteile, aber nicht nur. Klarer Vorteil ist , dass die zeitaufwändigen Arbeitswege wegfallen. Mütter können auch stundenweise einsteigen, selbst wenn ihr Kind zu Hause betreut wird.
Vor allem, wenn es Zuhause noch weitere Betreuungspersonen für das Kind gibt, kann ein Home-Office eine gute Möglichkeit sein, um Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung zu vereinen.
Meine Schwägerin arbeitet seit der Elternzeit  zu 2/3 im Home-Office in durchaus verantwortlicher Position. Das hat es ihr ein flexibleres Familienleben ermöglicht.
Auf Reisen habe ich sogar Mütter kennengelernt, die mit ihrer Familie auf Weltreise waren und von unterwegs für ihren Arbeitgeber gearbeitet haben.
Auch das ist möglich und heute sind die Zeiten für solche Absprachen so gut wie selten zuvor. Denn für Arbeitgeber ist es nicht leicht, neue Fachkräfte zu bekommen und sie sind daher durchaus bereit, sich auf neue Arbeitsformen einzulassen. Es lohnt sich, den Arbeitgeber darauf anzusprechen.

Doch es gibt auch ganz klare Nachteile vom Home-Office.
Sind die Kinder zu Hause und ohne Betreuung einer anderen Person, ist es nicht leicht, stabile Arbeitzeiten zu finden. Für Kinder, besonders für kleine Kinder, ist es schwer verständlich, was Mama da die ganze Zeit am Bildschirm macht. Da ist wenig Bewegung bei und zu verstehen, dass Mama gerade arbeitet, ist besonders für kleine Kinder quasi unmöglich. Warum Mama manchmal Konzentration braucht, während sie auf den Bildschirm starrt, ist noch weniger verständlich.
Die Aufgaben, die an dem Tag zu erledigen sind, stehen meistens fest und werden erledigt, auch wenn das Kind unruhig ist oder krank.  Der Druck kann auch im Home-Office gegeben sein.

Viele Frauen verschieben ihre Bildschirmzeiten daher auf die Zeiten, in denen ihr Kind schläft. Das wiederum kann kräftezehrend sein, wenn es sonst keine Ruhepausen gibt.
Wichtig ist auch eine gerechte Aufteilung der Aufgaben im Haushalt in der Partnerschaft.
Auch fehlt der Kontakt mit den Kollegen, der Austausch in der Kaffeepause. Manche Home-Office-Mütter fühlen sich sehr alleine.

Ein Home-Office kann also die Vereinbarkeit erleichtern. Gleichzeitig bringt ein Home-Office neue Herausforderungen mit sich, solange die Vorstellung von Arbeit und dem Arbeitsverhältnis gleich bleibt. Entscheidend sind die Rahmenbedingungen für das Home-Office und wie viel Entscheidungsfreiheit die Mutter bei der Einteilung ihrer Arbeit hat.

New Work – ein ganz neues Prinzip von Arbeit, was am Leben ansetzt

New Work ist gerade sehr präsent in den Medien und viel mehr als nur ein Unternehmen, das ein Home-Office zulässt.

Die Idee von New Work wurde vom Philosophen Frithjof Bergmann entwickelt und meint einen weitgreifenden Wandel der Arbeitswelt hin zu Selbstständigkeit, Handlungsfreiheit, Teilhabe und Selbstverwirklichung.

Es ist vielmehr eine Haltung als eine Arbeitsweise und ist für viele junge Menschen zukunftsweisend für Unternehmen. Dahinter steht die Frage: „Was willst du wirklich, wirklich tun?“

Bei der Blogfamilia im Mai war ich bei einem Workshop einer Mitarbeiterin des Internet-Unternehmens Eyeo, das die Prinzipien von New Work weitestgehend umgesetzt hat.  Sie ist bei dem Workshop insbesondere darauf eingegangen, wie New Work ihr bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hilft.

Besonders wichtig sind dafür:

Vertrauensarbeitsort
Jede Mitarbeiterin wählt selbst den Ort, den sie an dem Tag zu Arbeiten braucht. Dass kann der CoWorkings-Space im Unternehmen sein, das Home-Office oder auch die grüne Wiese.

Vertrauensarbeitszeit
Genauso entscheiden die Mitarbeiter selbst, wie lange und wann sie arbeiten. Entscheidend ist das Ergebnis und nicht die Arbeitszeit.

Unternehmenskultur der Gemeinschaft
Es gibt bei Eye.o Spielzimmer, Familienbüros und Räume, die der Kreativität und Erholung dienen.
So ist es völlig okay, wenn mal die Kinder dabei sind.

Die Hierarchien  sind flach und jeder Mitarbeiter hat eine große Entscheidungsfreiheit.

Viele Unternehmen setzen sich zur Zeit mit den Ideen von New Work auseinander, auch, weil es heute nicht mehr so leicht ist, gute Mitarbeiter zu halten in einer sich so schnell verändernden Welt. Die Umsetzung ist nicht so leicht, weil sie wirkliche Umdenkprozesse erfordert. Ein bisschen New Work geht nicht.

Deswegen ist New Work noch in den meisten Unternehmen eine Utopie.
Auf jeden Fall aber sind die Prinzipien von New Work zukunftsweisend. Es lohnt sich, nach Unternehmen Ausschau zu halten, die sich entsprechend umgestalten wollen oder in dem eigenen Unternehmen Veränderungen anzuregen. Der Arbeitsmarkt bis seinem hohen Bedarf an Fachkräften kommt uns Müttern gerade sehr entgegen, um selbstbewusst zu vertreten, was wir brauchen.

Weiterlesen: Was ist New Work?

Online-Business

Das Internet bietet heute Möglichkeiten der Selbstständigkeit, die es vor 15 Jahren noch nicht gab.
Ich selbst hatte vor 18 Jahren die KINDHEIT IN BEWEGUNG als Printmedium herausgegeben und war von den hohen Druckkosten pro Ausgabe ziemlich erschlagen. Resigniert stellte ich nach einigen Ausgaben die Produktion ein.
Als ich dann viele Jahre später die KINDHEIT IN BEWEGUNG online wieder zum Leben erweckte, war ich sehr erfreut von den niedrigen Kosten, die ich mit einer Webseite hatte.
Ich konnte so ganz in Ruhe und ohne finanziellen Druck mein Projekt neben meiner Familienzeit aufbauen.

Die Einsatzgebiete für ein Online-Business sind sehr unterschiedlich und haben viel mit den individuellen Vorraussetzungen zu tun.
Welche Möglichkeiten es gibt, darüber werde ich noch mal in einem eigenen Artikel schreiben.

Doch eins hat ein Online-Business mit einer Offline-Selbstständigkeit gemeinsam: Es braucht Zeit, bis das Unternehmen läuft.
Reich über Nacht oder auch in 6 Wochen funktioniert nicht. Wie schnell man von einem Online-Business leben, hängt letztendlich vom Einsatz, zeitlich und finanziell, ab. Das kann nach 9 Monaten der Fall sein oder auch nach 4 Jahren.

Was ich an der Online-Selbstständigkeit für mich passend finde, ist, dass ich mir online ganz langsam nebenbei etwas aufbauen kann, ohne dabei hohe Kosten zu haben. Ich kann auch flexibel auf Zeiten reagieren, in denen die Kinder mich intensiver brauchen wie Krankheit oder auch Ferien. Ich bin meine eigene Chefin und bestimme die Zeiten, in denen ich am besten arbeiten kann, selber.

Gleichzeitig braucht die Online-Selbstständigkeit auch Struktur und Selbstdisziplin, und die Fähigkeit, ab einem gewissen Zeitpunkt bestimmte Aufgaben zu delegieren. Und das fällt gerade Müttern (auch mir) schwer. Und die Zeiten, in denen das Online-Business zu laufen beginnt, sich aber noch nicht voll trägt, und weiterhin noch andere Erwerbsarbeiten erledigt werden, können ziemlich herausfordernd sein. Da braucht es nicht nur ein gutes Zeitmanagement, sondern auch ein Pausenmanagement für sich selbst.

Für mich persönlich ist es gerade die beste Möglichkeit, eine Selbstständigkeit aufzubauen, wenn der wir leben können und dabei gleichzeitig selbstbestimmt mich mit Tätigkeiten zu beschäftigen, die ich liebe.

Wie ist es bei dir?

Gibst es in deinem Arbeitsleben bereits etwas von dem, was ich dir hier vorgestellt habe?

Gibt es zu den Bereichen noch Fragen?

Hier geht es zu einem Interview mit Mirjam Volgmann, die Menschen hilft, sich eine Arbeit als Virtuelle Assistentin aufzubauen:

https://www.youtube.com/watch?v=Jj3btmcDZFE

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/