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Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern: Die besten Tipps für den Start

Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern: Warum sie so wichtig ist – und wie du damit starten kannst

Kinder sind von Natur aus neugierig, lebendig, voller Energie – und ebenso voller Gefühle. Sie lachen laut, sie toben, sie weinen, sie widersprechen, sie fragen und testen deine Grenzen.
Und genau das macht das Leben mit Kindern so intensiv und lebendig – aber eben auch manchmal ganz schön herausfordernd. Die Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern hilft dir, diese Herausforderungen besser zu bewältigen.
 
Im turbulenten Familienalltag, in dem Termine, Haushalt, Arbeit, Mental Load und die Ansprüche aller Familienmitglieder unter einen Hut gebracht werden sollen, entstehen Konflikte oft wie aus dem Nichts. Missverständnisse, Wutanfälle, Geschrei – auf Seiten der Kinder, aber auch bei uns Eltern.
 
Genau hier setzt die Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern an: Sie ist wie eine Landkarte für echte Verbindung. Sie zeigt dir, wie du auch in emotional aufgeladenen Momenten bei dir bleiben, dein Kind wirklich erreichen und gemeinsam aus der Krise herausfinden kannst.
 
Wenn du neugierig bist und sofort in die Praxis einsteigen willst, dann habe ich eine herzliche Einladung für dich: In meinem kostenlosen Einführungskurs zur Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern erkläre ich dir Schritt für Schritt das GFK-Modell und zeige dir, wie du es konkret im Familienalltag anwenden kannst – auch wenn du gerade gestresst oder überfordert bist. Den Kurs findest du auf https://kindheitinbewegung.net

Was ist Gewaltfreie Kommunikation eigentlich genau?

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) wurde in den 1960er Jahren vom US-amerikanischen Psychologen Dr. Marshall B. Rosenberg entwickelt. Er wuchs selbst in einem Umfeld auf, das von Rassismus, Gewalt und sozialer Ungleichheit geprägt war. Schon früh erkannte er, wie sehr Sprache Menschen entweder verbinden – oder trennen – kann.
 

Inhaltsverzeichnis

 
Inspiriert von den Ideen der humanistischen Psychologie und der gewaltfreien Bewegungen um Martin Luther King entwickelte Rosenberg ein Kommunikationsmodell, das auf Empathie, Selbstverantwortung und echter Verbindung basiert.
 
Sein Ziel: eine Sprache zu schaffen, die es Menschen ermöglicht, einander wirklich zu hören – nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen. Die Gewaltfreie Kommunikation will Konflikte nicht unterdrücken, sondern sie als Chance nutzen, die darunterliegenden Bedürfnisse sichtbar zu machen. (Mehr zu Marshall B. Rosenberg findest du hier.)
 
Das Modell beruht auf vier einfachen, aber tiefgehenden Schritten:
  1. Beobachtung – Was sehe ich (ganz konkret), ohne zu bewerten?
  2. Gefühl – Was fühle ich in dieser Situation?
  3. Bedürfnis – Welches Bedürfnis steckt hinter diesem Gefühl?
  4. Bitte – Was wünsche ich mir konkret von meinem Gegenüber?


 

Die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern mit Beispielen aus dem Alltag

1. Beobachte ohne zu bewerten

Ein zentraler Aspekt der GFK ist die Unterscheidung zwischen Beobachtung und Bewertung. Bewertungen können Schuldzuweisungen enthalten und führen oft zu Abwehrreaktionen. Beobachtungen hingegen beschreiben lediglich, was tatsächlich passiert ist, ohne Interpretation oder Bewertung.
Beispiel:
  • Bewertung: “Du bist faul, du hast dein Zimmer nicht aufgeräumt!”
  • Beobachtung: “Ich sehe, dass deine Bastelsachen seit gestern auf dem Boden liegen.”
In der Beobachtung wird lediglich beschrieben, was sichtbar und feststellbar ist, ohne eine Interpretation wie “faul” oder “unaufgeräumt”. Dies öffnet den Raum für ein konstruktives Gespräch.
 

2. Benenne deine Gefühle

Nachdem du die Situation beobachtet hast, ist der nächste Schritt, deine eigenen Gefühle zu benennen. Dies hilft, deine Reaktion zu verstehen und deinem Kind mitzuteilen, wie du dich fühlst.
Beispiel:
  • Statt: “Du machst mich wütend!”
  • Besser: “Ich fühle mich überfordert, wenn ich sehe, dass die Spielsachen im Wohnzimmer verteilt sind.”
Indem du deine Gefühle ausdrückst, ohne dein Kind zu beschuldigen, förderst du Verständnis und Empathie.

3. Erkenne die dahinterliegenden Bedürfnisse

Gefühle sind oft ein Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse. Indem du deine Bedürfnisse erkennst und benennst, kannst du deinem Kind helfen, deine Perspektive zu verstehen.
 
Beispiel:
  • Gefühl: “Ich fühle mich überfordert.”
  • Bedürfnis: “Ich habe das Bedürfnis nach Ordnung und Ruhe in unserem gemeinsamen Wohnbereich.”
  • Angepasst für ein Kind kannst du auch sagen: “Ich mag Ordnung und Ruhe in unserem gemeinsamen Wohnbereich.”
Diese Klarheit hilft deinem Kind, deine Reaktion nachzuvollziehen und fördert die Bereitschaft zur Kooperation.

4. Formuliere klare Bitten

Nachdem du deine Beobachtung, Gefühle und Bedürfnisse mitgeteilt hast, ist der nächste Schritt, eine klare Bitte zu formulieren. Eine Bitte ist spezifisch, positiv formuliert und umsetzbar.
 
Beispiel:
  • Statt: “Räum endlich dein Zimmer auf!”
  • Besser: “Ich wünsche mir, dass du deine Spielsachen bis bis zum Abendessen um 18 Uhr wegräumst. Kannst du das machen?”
Klare, positive Bitten erhöhen die Kooperationsbereitschaft und helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Denke daran: Auf eine Bitte darf auch mit nein geantwortet werden. Sonst ist es eine Forderung. Wenn dein Kind jetzt nein sagt, hat es einen Grund, den du durch aktives Zuhören herausfinden kannst.

“Wenn wir unsere Bedürfnisse aussprechen, steigt die Chance, dass unsere Bitten erfüllt werden.” Marshall B. Rosenberg


5. Übe Selbstempathie

Selbstempathie bedeutet, sich selbst mit Mitgefühl und Verständnis zu begegnen. Nimm dir regelmäßig Zeit, um in dich hineinzuspüren: Wie geht es mir? Was brauche ich?
 
Indem du gut für dich sorgst, bist du auch besser für deine Kinder da. Selbstempathie hilft dir, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und bewusst zu reagieren.
 

Die Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern erfordert Übung und Geduld. Doch mit der Zeit wird sie zu einer natürlichen und effektiven Art der Kommunikation, die die Beziehung zu deinen Kindern stärkt und den Familienalltag harmonischer gestaltet.
 
Aber was ist, wenn ein Kind sich verweigert, heftig reagiert oder abweisend ist?
 
Jetzt brauchen wir eine der wichtigsten Fähigkeiten von Eltern: Das aktive empathische Zuhören.
 
Aktiv Zuhören mit Gewaltfreier Kommunikation mit Kindern

“Deine Präsenz ist das wertvollste Geschenk, das du einem anderen Menschen machen kannst” Marshall B. Rosenberg

Empathisches aktives Zuhören in der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern– der Schlüssel in herausfordernden Momenten

Ein Kind, das weint, schreit, wütet oder sich zurückzieht, braucht nicht in erster Linie Lösungen, Regeln oder Konsequenzen. Es braucht etwas anderes – etwas zutiefst Menschliches: gehört und verstanden zu werden.
 
In der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern spielt das empathische aktive Zuhören deshalb eine zentrale Rolle – vor allem in Momenten großer Emotionen oder Konflikte.
 

Was bedeutet empathisches Zuhören?

Empathisch zuhören heißt, mit deiner ganzen Aufmerksamkeit beim Kind zu sein – mit offenem Herzen, ohne sofort zu bewerten, zu erklären oder zu korrigieren. Es bedeutet, deinem Kind innerlich zu sagen:
 
„Ich bin da. Ich sehe dich. Du darfst fühlen, was du fühlst.“
 
Aktiv zuzuhören bedeutet zusätzlich: Du spiegelst das Gehörte zurück, achtest auf die Stimmung, wiederholst in deinen Worten, was du wahrnimmst – und hilfst deinem Kind, Worte für sein Inneres zu finden.
 

Beispiel 1: Dein Kind ist wütend, weil die vereinbarte Medienzeit vorbei ist.

Statt: „Reiß dich mal zusammen – du hattest genug Zeit!“
Mit empathischem Zuhören:
 
„Du bist gerade richtig sauer, oder? Du hättest gerne noch weitergeschaut. Das ist jetzt echt schwer für dich.“
 
Dein Kind spürt: „Mama versteht mich – auch wenn sie trotzdem bei ihrer Grenze bleibt.“
 

Beispiel 2: Dein Kind kommt aus der Schule und weint, weil es ausgelacht wurde

Statt: „Ach, das war bestimmt gar nicht so schlimm.“
Mit empathischem Zuhören:
 
„Das hat richtig wehgetan, dass die anderen gelacht haben, stimmt’s? Du warst ganz allein mit deiner Traurigkeit.“
 
Du nimmst dein Kind ernst. Du bist nicht „über“ dem Gefühl, sondern gehst auf Augenhöhe – und hilfst ihm so, es zu regulieren.
 
Bindung durch Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern

Warum das so wichtig ist

Kinder können ihre Gefühle erst verarbeiten, wenn sie sich sicher fühlen. Empathisches Zuhören ist wie ein emotionaler Anker: Es schafft Sicherheit, Vertrauen – und öffnet die Tür zu echter Verbindung.
 
Und das Beste daran? Auch du wirst ruhiger, wenn du auf diese Weise zuhörst. Denn du musst nichts „lösen“, nur dasein.

Persönliche Erfahrungen

Als Mutter von vier lebhaften Kindern kenne ich die Herausforderungen des Alltags nur zu gut. Früher reagierte ich oft impulsiv und fühlte mich danach schuldig. Die GFK hat mir geholfen, innezuhalten und bewusster zu kommunizieren.
 
Heute erlebe ich viel mehr Harmonie und Verständnis in unserer Familie.
 
Harmonie durch Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern

Echte Vorteile für alle in der Familie mit der Gewaltfreien Kommunikation:

Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern bedeutet: Mehr Verbindung, weniger Machtkämpfe

Für Eltern ist die Gewaltfreie Kommunikation ein echtes Geschenk. Denn sie hilft uns nicht nur, liebevoller und bewusster mit unseren Kindern zu sprechen – sondern auch, uns selbst besser zu verstehen.
 
Ich erinnere mich gut an eine Situation mit meiner Tochter, damals drei Jahre alt. Sie wollte sich am Morgen partout nicht anziehen. Ich war spät dran, hatte einen Termin, und innerlich brodelte es schon. Fast hätte ich gesagt: „Jetzt zieh dich ENDLICH an, sonst gibt’s heute kein Spielplatz!“ – aber zum Glück erinnerte ich mich an die GFK.
 
Ich atmete tief durch und sagte stattdessen: „Ich sehe, dass du gerade nicht bereit bist, dich anzuziehen (Beobachtung). Ich merke, ich bin richtig angespannt (Gefühl), weil ich pünktlich zu meinem Termin muss und mir Ruhe wünsche (Bedürfnis). Kannst du mir helfen, indem du dich jetzt anziehst? (Bitte)“
 
Sie sah mich an, runzelte die Stirn – und sagte: „Okay Mama. Danach können wir aber noch kuscheln?“ „Unbedingt.“ Es war einer dieser kleinen Alltagsmomente, in denen ich spürte: Es geht. Verbindung statt Druck.

Warum gerade Kinder die Gewaltfreie Kommunikation brauchen – und auch wir als Eltern

Wie Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern unsere Beziehung stärkt und ihre emotionale Intelligenz fördert
 
Wenn Kinder etwas wirklich gut können, dann ist es: fühlen. Sie zeigen ihre Freude laut und ungefiltert, lassen Tränen rollen, wenn sie traurig sind, und stampfen wütend mit dem Fuß auf, wenn etwas nicht so läuft, wie sie wollen.
Für uns Erwachsene – geprägt durch unsere eigene Erziehung und gesellschaftliche Normen – kann das manchmal überfordernd, chaotisch oder sogar respektlos wirken.
 
Aber was wir da erleben, sind keine „unangepassten Kinder“, sondern emotionale Echtheit.
 
Und genau hier setzt die Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern an: Sie gibt uns als Eltern einen Weg, diese Echtheit nicht zu unterdrücken, sondern liebevoll zu begleiten – und gleichzeitig uns selbst mit mehr Achtsamkeit und Mitgefühl zu begegnen.
 

Warum Kinder die GFK besonders brauchen

Kinder sind noch ganz nah an ihren Gefühlen. Sie haben kein „Pokerface“, keine Strategie, um höflich zu bleiben, obwohl sie innerlich kochen. Ihre Reaktionen sind roh, direkt und ungefiltert – weil ihr Gehirn (vor allem der präfrontale Cortex, zuständig für Impulskontrolle) noch mitten in der Entwicklung ist.
 
Das heißt: Ein Kind kann sich in vielen Situationen schlichtweg noch nicht „zusammenreißen“ – selbst wenn es das gerne wollte.
 

Was das mit uns als Eltern macht

Wenn unser Kind wütend wird, sich auf den Boden wirft, uns anschreit oder trotzig „Nein!“ sagt, dann berührt das in uns oft ganz alte Wunden:
  • Wir fühlen uns abgelehnt.
  • Wir zweifeln an unserer Autorität.
  • Wir erleben Ohnmacht oder Kontrollverlust.
  • Wir werden vielleicht selbst wütend oder traurig – oder wir schämen uns.
Und genau deshalb ist die Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern nicht nur ein Werkzeug für sie – sondern vor allem ein Entwicklungsweg für uns selbst. Lese auch hier weiter:

Vererbtes Trauma: Warum der Vorsatz, es anders zu machen als die eigenen Eltern, nicht reicht.

Pubertät mit Gewaltfreier Kommunikation mit Kindern

Weiterführende Ressourcen

Wenn du tiefer in die Gewaltfreie Kommunikation eintauchen möchtest, empfehle ich dir meinen kostenlosen Einführungskurs für Eltern. Dort erkläre ich das Modell der GFK ausführlich und zeige dir, wie du es im Alltag anwenden kannst.

Was Kinder durch Gewaltfreie Kommunikation lernen

Wenn du mit deinem Kind in der Sprache der GFK sprichst, dann geschieht nach und nach etwas Wunderschönes. Dein Kind lernt:

 

1. Gefühle zu benennen

Statt „Ich bin doof!“ oder „Du bist gemein!“ kann ein Kind mit deiner Begleitung lernen, zu sagen:
 
„Ich bin traurig, weil ich nicht mitspielen durfte.“ „Ich bin wütend, weil ich mir mehr Mitbestimmung wünsche.“
 
Und weißt du was? Schon allein dadurch sinkt die Konfliktintensität enorm – weil sich dein Kind gesehen fühlt.

 

2. Eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu äußern

Jedes Verhalten eines Kindes ist ein Ausdruck eines Bedürfnisses – auch (und gerade) das sogenannte „Fehlverhalten“. Ein Kind, das ständig unterbricht, hat vielleicht ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit oder Verbindung. Ein Kind, das lügt, möchte möglicherweise Bestrafung vermeiden – und sehnt sich nach Sicherheit.
Die GFK hilft Kindern zu verstehen:
 
„Ich darf Bedürfnisse haben. Und ich darf sie ausdrücken – auf eine Weise, die für andere auch in Ordnung ist.“
 

 

3. Empathisch auf andere zu reagieren

Wenn du deinem Kind regelmäßig zeigst, wie du deine Gefühle und Bedürfnisse mitteilst, wird es früher oder später spiegeln, was es bei dir lernt.
Ich erinnere mich an eine Szene mit meinem damals fünfjährigen Sohn. Ich hatte einen langen Tag, stand in der Küche, die Nudeln kochten über – und ich war einfach gereizt. Als ich mich laut über das Chaos beklagte, kam mein Sohn zu mir und sagte ganz ruhig:
 
„Mama, brauchst du gerade Hilfe oder willst du einfach mal durchatmen?“ Ich musste lachen – und ja, ich habe genau das gebraucht: durchatmen. Und Nähe.
 
Diese kleinen Momente sind die eigentliche „Belohnung“ auf dem GFK-Weg.

 

4. Konflikte friedlich zu lösen

Konflikte gehören zum Leben. Und sie sind keine Katastrophe – wenn wir lernen, wie wir sie achtsam begleiten können.
Wenn dein Kind erfährt, dass es sich auch in Streitmomenten sicher und gehört fühlen darf, lernt es:
  • sich zu regulieren
  • Verantwortung zu übernehmen, ohne Schuldgefühle
  • Kompromisse zu finden
  • Bedürfnisse aller Beteiligten zu sehen
Kurz: emotionale Intelligenz.
 
Konfliktlösung mit Gewaltfreier Kommunikation mit Kindern
 

Und was wir Eltern durch GFK lernen (dürfen)

1. Nicht alles persönlich zu nehmen

Wenn dein Kind „Nein!“ schreit oder dich sogar beschimpft, meint es in Wahrheit oft:
 
„Ich bin überfordert! Ich brauche dich!“
 
Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern hilft dir, hinter das Verhalten zu schauen – und nicht sofort in den Widerstand oder die Gegenwehr zu gehen.
 

2. Mit unseren eigenen Gefühlen sein

Viele von uns haben nie gelernt, mit Wut, Trauer oder Scham liebevoll umzugehen. GFK lädt dich ein, diese Gefühle nicht wegzudrücken, sondern zu fragen:
 
„Was will mir dieses Gefühl sagen?“ „Welches Bedürfnis klopft da gerade an?“ Und das verändert nicht nur dein Elternsein – sondern dein ganzes Leben.
 

3. Muster zu erkennen und zu wandeln

Vielleicht wurdest du als Kind beschämt, wenn du laut warst. Vielleicht musstest du funktionieren, um geliebt zu werden. Wenn du heute selbst Elternteil bist, kommen all diese Erfahrungen zurück – besonders in Konfliktsituationen.
GFK ist kein Werkzeugkasten gegen „schwierige Kinder“. Es ist eine Einladung, dich selbst besser kennenzulernen – und in der Tiefe zu heilen.

Praktische Beispiele aus dem Alltag der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern

Beispiel 1: Spielsachen im Wohnzimmer

Typische Reaktion: „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du das aufräumen sollst?! Hier sieht’s aus wie im Saustall!“
Mit GFK: „Ich sehe, dass auf dem Boden viele Legosteine liegen. Ich fühle mich gestresst, weil ich Ordnung brauche, um mich zu entspannen. Ich wünsche mir, dass du deine Steine bis zum Abendessen wegräumst. Wie klingt das für dich?“

“Wut ist ein Weckruf für unerfüllte Bedürfnisse” Marshall B. Rosenberg

Beispiel 2: Wutanfall vor dem Schlafengehen

Typische Reaktion: „Jetzt hör endlich auf zu schreien! Ich kann nicht mehr!“
Mit GFK: „Ich sehe, dass es dir schwerfällt, zur Ruhe zu kommen. Ich merke, dass ich selbst müde bin. Ich brauche jetzt eine Pause. Kann ich dir vielleicht etwas vorlesen, damit wir beide entspannen?“
 

Langfristige Vorteile der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern: Für dich und dein Kind

Für dein Kind:

  • Stärkere Selbstwahrnehmung
  • Höhere emotionale Kompetenz
  • Bessere Beziehungen zu Gleichaltrigen
  • Mehr Vertrauen in sich selbst

Für dich:

  • Weniger Stress in Konfliktsituationen
  • Klarheit über eigene Bedürfnisse
  • Ein tieferes Gefühl von Verbindung mit deinem Kind
  • Mehr Leichtigkeit und Freude im Familienalltag
Kinder sind noch ganz nah an ihren Gefühlen. Sie haben noch nicht gelernt, sich „zusammenzureißen“, ihre Emotionen zu verbergen oder zu unterdrücken. Das kann für uns als Eltern manchmal anstrengend sein – gleichzeitig ist es eine unglaubliche Chance. Denn genau in diesen intensiven Momenten können wir sie begleiten und ihnen zeigen: Deine Gefühle sind okay. Und du bist okay.
 
Wenn du mit deinem Kind in der Sprache der Gewaltfreien Kommunikation sprichst, dann lernt es:
  • seine Gefühle zu benennen
  • eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken
  • empathisch auf andere zu reagieren
  • Konflikte friedlich zu lösen
Kurz: Es lernt emotionale Intelligenz. Und diese ist – wie viele Studien zeigen – einer der wichtigsten Faktoren für ein gesundes, zufriedenes und erfolgreiches Leben.
 
Gefühlskompetenz durch Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern

Die typischen Hürden auf dem Weg zur Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern

Natürlich läuft das nicht immer so glatt wie in meinem Anzieh-Moment. Gerade am Anfang stehen viele Eltern vor ganz realen Herausforderungen:
 

1. Alte Muster

Vielleicht kennst du das: In einer stressigen Situation kommen plötzlich Sätze aus deinem Mund, die du eigentlich nie sagen wolltest. „Jetzt reiß dich mal zusammen!“ oder „Wenn du nicht hörst, passiert was!“ Diese Sätze haben wir oft selbst gehört – und sie sitzen tief.
 
GFK bedeutet, diese Muster zu erkennen und Stück für Stück zu wandeln. Das ist keine Einbahnstraße und kein perfekter Prozess – sondern eine liebevolle Einladung zur Selbstentwicklung.
 

2. Zeitdruck

Gewaltfreie Kommunikation braucht Bewusstheit – und die entsteht nicht zwischen Tür und Angel. Eltern sagen oft: „Ich habe dafür einfach keine Zeit!“ Doch genau hier hilft die GFK: Sie ist keine Extra-Aufgabe, sondern eine neue Art, das, was du sowieso schon tust – Reden, Regeln, Grenzen setzen – bewusster und verbindender zu gestalten.
 

3. Emotionale Überforderung

In der Hitze des Gefechts ist es schwer, ruhig zu bleiben. Doch gerade dann hilft der innere GFK-Kompass: Stopp – Atmen – Spüren – Sprechen. Ich empfehle oft kleine Routinen im Alltag, z. B. eine kurze Selbstempathie-Pause am Morgen oder Abend, in der du dich fragst: „Wie geht’s mir gerade? Was brauche ich?“
 
 

„Alle Dinge, die es wert sind, getan zu werden, sind es auch wert, unvollkommen getan zu werden.”

Marshall Rosenberg


Erste Schritte für die Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern für den Alltag – leicht gemacht

Hier ein paar einfache Tipps, wie du Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern ganz konkret im Alltag üben kannst:
  • Mach kleine Schritte. Du musst nicht jede Aussage perfekt in GFK-Form bringen. Fang mit einer Sache an – zum Beispiel dem bewertungsfreien Beobachten.
  • Nutze GFK auch innerlich. Sprich mit dir selbst in dieser Haltung – liebevoll, empathisch, ehrlich.
  • Baue Verbindung vor Konflikten auf. Ein Kind, das sich sicher fühlt, kooperiert leichter.
  • Fang bei dir an. GFK ist vor allem Selbstfürsorge. Je besser du dich verstehst, desto klarer kannst du kommunizieren.

„Wenn wir unsere Bedürfnisse nicht ernst nehmen, tun es andere auch nicht.“ Marshall B. Rosenberg


Warum dein Einstieg jetzt zählt – und wie du unterstützt wirst

Eltern, die mit GFK arbeiten, berichten immer wieder: „Ich fühle mich endlich gehört – und mein Kind auch.“ Ja, es braucht etwas Übung. Ja, es braucht Mut, sich zu hinterfragen. Aber was du dafür bekommst, ist unbezahlbar:
 
Mehr Frieden. Mehr Verbindung. Mehr Verständnis.
 
Wenn du jetzt denkst: „Ich will loslegen, aber ich weiß nicht genau wie…“ – dann lade ich dich nochmal herzlich ein:
👉 Melde dich zu meinem kostenlosen Einführungskurs zur Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern an – dort bekommst du eine klare Anleitung, viele Beispiele aus dem Familienalltag und erste Übungen, mit denen du sofort starten kannst. ➡ Hier geht’s zum Kurs

Die Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern ist kein Zaubertrick – aber manchmal fühlt es sich fast so an. Sie hilft dir, auch in herausfordernden Situationen liebevoll und klar zu bleiben, Grenzen zu setzen ohne zu verletzen und echte Verbindung zu schaffen.
Sie beginnt mit deiner Entscheidung. Nicht perfekt – aber mutig. Nicht fehlerfrei – aber mit Herz.
 
Und sie beginnt jetzt.
 
 

Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/