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Dein Kind angeschrien? So kannst du die Verbindung wieder stärken

Hast du dich auch schon einmal dabei ertappt, wie du dein Kind angeschrien hast – und direkt danach dieses tiefe Bedauern gespürt?
Dieses schwere Gefühl von Schuld, das sich in deiner Brust breitmacht?
Vielleicht hast du dich gefragt: Wie kann ich das wieder gutmachen? Hat mein Kind jetzt Angst vor mir? Habe ich womöglich einen bleibenden Schaden angerichtet?

Wenn du das kennst, dann bist du nicht allein. Und heute möchte ich dir zeigen, wie du nach solchen Momenten die Verbindung zu deinem Kind nicht nur wiederherstellen, sondern sogar stärken kannst. Auf eine Weise, die Vertrauen aufbaut und euch als Familie wachsen lässt.


Warum schreien wir überhaupt?

Bevor wir über Wiedergutmachung sprechen, lohnt es sich, einen kurzen Blick auf die Ursache zu werfen: Warum schreien wir als Eltern überhaupt?
Die meisten von uns wollen das nicht. Natürlich nicht! Und trotzdem passiert es.

Stress.
Erschöpfung.
Alte Verhaltensmuster aus unserer eigenen Kindheit.

All das kann uns dazu bringen, in einem Moment die Kontrolle zu verlieren. Das passiert selbst den besten Eltern – wirklich! Und genau deswegen ist es so wichtig zu wissen: Was tun wir danach?


Ein kleiner Blick in den Familienalltag

Stell dir folgende Szene vor:

Ihr müsst dringend los, du hast Termine, der Tag ist vollgepackt – und dein Kind weigert sich beharrlich, seine Schuhe anzuziehen.
Erst redest du ruhig, dann wird deine Stimme lauter. Und plötzlich platzt es aus dir heraus:
“Warum hörst du nie auf mich?!
Vielleicht stampfst du wütend mit dem Fuß auf, vielleicht meckerst du.

In Wahrheit geht es aber nicht um die Schuhe.
Nicht um dein Kind.

Es geht um deinen eigenen Stress.

Das Verhalten deines Kindes löst etwas in dir aus – aber es ist nicht die Ursache für deinen Wutausbruch.
Das zu erkennen, ist der erste Schritt hin zu echter, liebevoller Wiedergutmachung.


Verantwortung übernehmen – ohne Schuld auf dein Kind zu schieben

Wenn du dein Kind angeschrien hast, ist der wichtigste nächste Schritt: Verantwortung übernehmen.  (lese hier mehr dazu)
Und zwar wirklich.

Nicht:
“Es tut mir leid, aber du hast mich so wütend gemacht, als du deine Schuhe nicht angezogen hast.”

Sondern:
“Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Das war mein Fehler. Ich war gestresst, aber das ist keine Entschuldigung, dich anzuschreien.”

Siehst du den Unterschied?
Das erste Beispiel schiebt die Verantwortung deinem Kind zu.
Das zweite Beispiel zeigt echte Reife und Größe – und genau das brauchen unsere Kinder.

Je jünger dein Kind ist, desto weniger Worte brauchst du übrigens.
Bei einem Kleinkind reicht ein einfaches:
“Es tut mir leid, dass ich geschrien habe. Das war mein Fehler.”

Bei älteren Kindern kannst du ruhig ein bisschen mehr erklären.


Kind angeschrien: Die Gefühle deines Kindes ernst nehmen

Nach einem Wutausbruch spüren viele Kinder Angst, Verunsicherung oder auch Traurigkeit.
Manche ziehen sich zurück. Andere werden trotzig oder wütend.

Ganz wichtig: Geh auf die Gefühle deines Kindes ein.

Du könntest sagen:
“Ich habe gesehen, dass du traurig warst, als ich laut geworden bin. Es tut mir leid.”
Oder:
“Ich verstehe, dass du nicht bei mir sein wolltest, nachdem ich geschrien habe. Das war unfair dir gegenüber.”

Indem du die Gefühle deines Kindes anerkennst, zeigst du ihm:
“Du bist wichtig. Deine Gefühle zählen.”

Und genau das stärkt eure Bindung auf lange Sicht enorm.


Kind angeschrien – und jetzt: Gemeinsam neue Wege finden

Wiedergutmachung bedeutet nicht nur Entschuldigung, sondern auch, aus dem Vorfall zu lernen – für dich selbst und für dein Kind.

Du könntest deinem Kind zum Beispiel sagen:
“Weißt du, ich habe mir überlegt, wie ich das nächste Mal anders reagieren kann. Wenn ich merke, dass ich gestresst bin, werde ich erst fünf Mal tief durchatmen, bevor ich etwas sage.”

Und du kannst dein Kind auch mit einbeziehen:
“Wenn du siehst, dass ich kurz eine Pause mache, dann versuche ich mich gerade zu beruhigen.”

So lehrst du dein Kind durch dein Vorbild, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen – solange man daraus lernt.


Die Bindung aktiv reparieren

Ein Wutausbruch kann wie ein kleiner Riss in der Verbindung wirken.
Aber gute Nachrichten: Dieser Riss kann repariert werden.

Und zwar bewusst und liebevoll.

Nimm dir nach dem Vorfall Zeit für etwas Schönes miteinander:

  • Eine feste Umarmung

  • Ein gemeinsames kleines Spiel

  • Zusammen ein Bild malen

  • Oder einfach ein gemütlicher Moment auf dem Sofa

Zeig deinem Kind:
“Ich liebe dich. Unsere Beziehung ist stark.”

Besonders kleine Gesten wirken hier Wunder. (Viele Ideen zu Bindungsstärkung findest du in “Bindungsmagie”)


Selbstreflexion statt Selbstverurteilung

Vielleicht kommt jetzt der Impuls, dich selbst fertigzumachen.
Aber STOPP:
Selbstverurteilung hilft nicht – sie lähmt nur.

Was dir hilft, ist liebevolle Selbstreflexion.

Stell dir Fragen wie:

  • Was hat mich wirklich getriggert?

  • Was hätte ich in diesem Moment gebraucht?

  • Welche Strategien helfen mir, beim nächsten Mal ruhiger zu bleiben?

Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Sondern darum, Schritt für Schritt bewusster mit deinen Gefühlen umzugehen.

Ein kleines Werkzeug, das dir dabei helfen kann, ist mein Notfallplan-Workbook – du kannst es dir hier holen:
(Und ja, ich spreche da aus tiefster Erfahrung: Es lohnt sich, vorbereitet zu sein!)



Abschließend: Du bist genug.

Fehler gehören zum Elternsein dazu.
Fehler gehören zum Leben dazu.

Wirklich entscheidend ist nicht, ob wir Fehler machen – sondern wie wir damit umgehen.

Wenn du nach einem Wutausbruch Verantwortung übernimmst, dich aufrichtig entschuldigst und die Beziehung aktiv stärkst, dann lehrst du dein Kind eine der wichtigsten Lektionen überhaupt:
Dass echte Bindung auch bedeutet, nach schwierigen Momenten wieder zusammenzufinden.

Und das ist eine der wertvollsten Gaben, die du deinem Kind mitgeben kannst. ❤️

Bleib dran, wachse weiter – für dein Kind und für dich selbst.

Und wenn du neugierig bist, wie du deine Reaktionen langfristig verändern kannst, dann stöbere gern in meinen weiteren Blogartikeln oder schau auf meinem YouTube-Kanal vorbei!
Es gibt so viele kleine und große Schritte, die deinen Alltag leichter und liebevoller machen können.

Alles Liebe für dich und deine Familie,
deine Dagmar 🌸

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Eltern-Coach, Theaterpädagogin, Kommunikationstrainerin und Mama von 4 Kindern. "Kinder zu bekommen ist nur der Anfang des Elternseins. Die wirkliche Aufgabe liegt daran, uns unser Leben mit unseren Kindern so zu gestalten, dass sich alle in der Familie angenommen und geliebt fühlen. Und das schließt uns selbst mit ein." Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/