Vor einer Weile, während der Corona-Zeit, war ich mit einer guten Freundin im Kino. Das war ja sehr komfortabel zur der Zeit, weil um uns herum immer jede Menge Plätze frei gelassen wurden.
Wir sahen den chilenischen Film „Ema“, dessen Hauptfigur eine junge Frau ist, die ihr adoptiertes Kind wieder zurückgegeben hat, weil es anscheinend unerklärliche Vorkommnisse gegeben hat.
Und dann wollte sie ihn wieder zurückhaben. Scheinbar ging es um dieses Kind, doch je länger der Film lief, desto mehr Fragen blieben offen.
Nach dem Film redeten wir über das, was wohl die Botschaft des Filmes gewesen sein mochte. Für mich schien es so, als ob die Hauptfigur, eben die Ema, liebesunfähig war und sie die Menschen um sie herum für ihre eigenen Zwecke benutzte. Um den Jungen ging es ihr nicht wirklich.
Und doch kam in dem Film immer wieder der Satz vor: „Er wollte einfach wissen, dass du ihn liebst. Du bist doch seine Mama.“
Auch wenn die Darstellerin unfähig zu frei fließender Liebe zu ihrem Adoptivkind schien, so ist das doch von zentraler Bedeutung im Leben von Kindern.
Nicht nur von ihnen.
Soviel in unserem Leben dreht sich um Liebe.
· Liebe.
· Elternliebe.
· Selbstliebe.
· Liebe zum Partner
Bekommen wir genug davon oder geben wir selbst zu wenig Liebe?Und wie kann mein Kind sich geliebt fühlen?Fühlst du dich geliebt, wenn es sagt: „Du bist die blödeste Mama der Welt?“
Kannst du ihm auch dann deine Liebe zeigen und wie?
Aber was ist eigentlich Liebe?
In GFK-Gruppen (Gewaltfreie Kommunikation) wird immer wieder diskutiert, ob es ein Bedürfnis oder ein Gefühl ist.
Wikipedia beschreibt Liebe als ein tiefes Gefühl von Verbundenheit.
Im Grunde ist es mit der Liebe gar nicht so einfach. Denn obwohl wir sie alle kennen, ist sie nicht immer greifbar und spürbar. Und noch dazu kommt, dass Menschen eben unterschiedliche Vorstellungen von Liebe haben.
Leichter ist es daher, wenn ich mich frage, was gibt mir die Sicherheit, geliebt zu sein.
Da fällt mir ein:
Wenn ich mich so angenommen fühle, wie ich bin.
Wenn ich mich schwach und verletzlich zeigen kann.
Wenn ich mich unterstützt fühle, durch Worte und Taten.
Wenn ich spüre, jemand verbringt gerne Zeit mit mir.
Wenn mir jemand mit ganzem Herzen zuhört.
Liebe ist für mich nicht nur, Verbindung zu spüren, sondern auch immer wieder etwas dafür zu tun, in die Verbindung zu kommen.
Und genau das ist es, was unseren Kindern das Gefühl gibt, geliebt zu werden. Es sind nicht die Worte allein. Es sind die Handlungen und Haltungen.
Kinder fühlen sich geliebt, wenn…
wir sie so annehmen wie sie sind und nicht, wie wir sie vielleicht gerne hätten.
sie weinen und wütend sein dürfen, ohne befürchten zu müssen, ausgelacht oder bestraft zu werden.
sie genau die Unterstützung bei ihrem Großwerden bekommen, die sie brauchen und nach der sie fragen, nicht mehr und auch nicht weniger.
sie merken, dass wir nicht nur aus Pflichtgefühl Zeit mit ihnen verbringen, sondern weil wir selbst daran Freude haben.
wir ihnen mit offenem Herzen zuhören, ohne dass wir mit dem Gedanken woanders sind oder schon die Lösung für ihr Problem im Kopf haben.
Wenn du dich jetzt fragst, wie du das alles schaffen sollst, dann geht der Weg über dich selbst.
Viele von uns haben eben das nicht oder nur zum Teil als Kind erfahren und das hat Lücken in uns hinterlassen. Solange wir nicht wirklich in der Liebe zu uns selbst angekommen sind, kann es schwierig für uns sein, die Liebe zu anderen Menschen ohne Bedingungen auszudrücken.
Doch jetzt sind wir erwachsen und können diese Lücken schließen. Nicht unser Kind wird diese Lücken schließen, so wie es anscheinend Ema, die Heldin des Filmes auf tragische Weise versucht hat, sondern wir selbst sind es, die diese Lücken schließen.
Wie du selbst die Lücken schließen kannst und wie dadurch immer mehr in die Annahme und auch Gelassenheit gegenüber uns selbst und dadurch zu deinem Kind kommen kannst, darum wird es auch in meinen nächsten Projekten gehen.
Bald erzähle ich dir mehr dazu.
Doch heute interessiert mich:Was ist für dich Liebe?
Und woran merkst du, dass dein Kind sich geliebt fühlt?
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